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Politik (Archiv 2011)
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2011010500
O-State: Es wächst zusammen, was zusammen gehört … [05.01.2011]
Das folgende ist Teil der Betrachtung der Frage der Konsequenzen bzw. Bedingungen einer Ein- oder Zweistaaten-Lösung in Palästina.
Zu den größten objektiven Hindernissen einer Einstaatenlösung zählt der Hass und das Misstrauen, das sich nach Jahrzehnten der Besatzung angestaut hat und - wenn man sich die aktuelle Hauszerstörungsorgie ansieht - weiter anstaut.
Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass dies von der israelischen
Seite genau so gewollt ist. Dass die israelische Politik darauf
abzielt, alle Brücken hinter sich abzubrennen, um so auch jene Bürger
zu Geiseln zu nehmen, die dieser Politik eigentlich eher
ablehnend gegenüberstehen.
Text
Womöglich wird das Jahr 2011 die Wende bringen, so dass doch zuammenwächst was zusammen gehört. Dieser optimistischen Ansicht bzw. Hoffnung sind zumindestens Tony Karon und Philip Weiss.
In Palestinian's Death Reveals Alliance with Israeli Leftists verweist Tony Karon auf die Aktionen von Aktivisten der israelischen Linken, kurz nach dem Tod von Jawahar Abu Rahmah (36) in Bilin, die von israelischen Grenzern mit CS-Gas getötet wurde.
Scharen isr. Aktivisten waren schon an der Demonstration in
Bilin beteiligt, bei der es gelang ein Stück aus dem Zaun
herauszutrennen und bei der israelische Grenzer die 36-jährige
Jawahar Abu Rahmas mit einem massiven CS-Gas-Einsatz töteten.
Nach der Bekanntgabe ihres Toden
demonstrierten über hundert
israelische Aktivisten in Tel Aviv vor dem israelischen
Verteidigungsministerium. Eine Gruppe zog anschliessend
vor das Haus des amerikanischen Botschafters, um ihm die
CS-Gasgranaten aus amerikanischer Produktion
zurückzubringen.
Ein anderer Indikator für den Bedeutungszwachs dieser Gruppen ist die wachsende Repression durch die israelischen Staatsorgane. Man denke nur an die skandalöse Verurteilung von Jonathan Pollak.
Auf 'mondoweiss' berichtet Philip Weiss derweil über die Proteste bei Ehud Baraks Auftritt in der Universität Tel Aviv. Und erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Proteste gegen Netanjahu im vergangenen November, in den USA.
Die jüdischen Gegner israelischer Politik mögen klein an der Zahl sein. Jedoch sind Sie die einzige Hoffnung auf der israelischen Seite.
(ts)