Institut für Palästinakunde
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Stop-the-JNF Kampagne: Weihnachtliche Einladung für Peer Steinbrück [20.12.2012]

SPD-Wald auf geraubtem Land Sehr geehrter Herr Steinbrück,

wir haben das Schreiben SPD-Wald auf geraubtem Land, zunächst an den SPD-Vorstand und Fraktion gerichtet auch Ihnen gesondert zugeschickt.

Dazu möchten wir Folgendes anmerken:

In Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, wurde eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich gegen dieses „Wald-Projekt“ der SPD und dessen Träger, den Jüdischen Nationalfonds JNF (Jewish National Fund) richtet.

Gegen das Finanzamt Düsseldorf ist eine Klage in Vorbereitung, da es dem JNF die Gemeinnützigkeit erteilte, obgleich es sich bei dieser Institution um eine semi-staatliche Organisation handelt.

In Sorge um unsere SPD möchten wir, was Sie anbetrifft, sehr geehrter Herr Steinbrück, noch dazu sagen, dass Sie sich nach ihrer Honoraraffäre eine weitere Affäre ohne Not in Ihrer Eigenschaft als Kanzlerkandidat der SPD aufhalsen. Die Träger der Kampagnen verfügen über mehrere Zehntausend Stimmen, die u. U. nicht mehr an die SPD fallen werden. Ja viele SPD-Mitglieder, wie wir, werden überlegen, in diesem Fall sich an die Parteidisziplin zu halten. Ihnen werden diese Stimmen dann fehlen. Dabei kommt es dieses Mal wirklich auf jede Stimme an. Das stimmt nachdenklich.

Auch können wir nicht verstehen, wie unsere SPD, zu einem Zeitpunkt, an dem Frau Merkel wegen ihrer unsinnigen Doktrin von „Israels Sicherheit als deutsche Staatsraison“, bis in hohe Kreise des Auswärtigen Amtes zu Zähneknirschen und die bis in die seriöse Redaktion der FAZ zu sarkastischen Kommentaren und zu Kopfschütteln führt, nun im auch noch die Kernorganisation des politischen und kolonialistischen Zionismus, den JNF hofiert. Anstelle eine klare Position gegen Frau Merkel einzunehmen, schickt sich die SPD vor den wichtigen Wahlen an, Frau Merkel rechts-außen zu überholen. Warum sollten dann Wähler nicht gleich Merkel wählen, das werden sich viele von jenen fragen, die wenig informiert sind über die Machenschaften des JNF. Auch demokratische Kräfte in Israel werden wie wir, dem nur mit Kopfschütteln begegnen, wohingegen die rechtsextremistischen Kräfte in der gegenwärtigen Regierung nur einen Judaslohn für die SPD bereit halten werden.

Das Handeln des rassistischen JNF (Only for Jews), zugleich finanzielles Rückgrat des Zionismus (in Palästina), verstößt in eklatanter Weise gegen unsere Verfassung, was unseren Genossinnen und Genossen in Berlin entgangen zu sein scheint. Das und andere Einzelheiten werden Sie aus unserem noch einmal beigefügtem Schreiben ersehen.

Nachdem Sie alles genau gelesen haben, möchten wir Sie bitten, Ihr Gewicht als Kanzlerkandidat in die Wagschale zu werfen, um beim „Wald der SPD“ im Negev diese skandalöse Zusammenarbeit unserer Partei mit dem JNF rückgängig zu machen.

Sie hatten gesagt, dass Sie die Leute besuchen werden, die es wünschen. Da ich, Dr. Musa, quasi Ihr Nachbar bin, würde ich mich freuen, wenn Sie mich, den Nächstgelegenen der Unterzeichner, besuchen. (Den Kuchen brauchen Sie auch nicht mitzubringen). Ich werde Ihnen einen vorzüglich schmeckenden, selbst gebackenen Weihnachtsstollen anbieten.

In diesem Sinne wünschen wir eine gesegnete Weihnachten.

Für eine Antwort sind Ihnen dankbar.

Im Namen von Günter Schenk und Pfarrer Karl Schmidt grüßt

Hochachtungsvoll

Dr. Izzeddin Musa

 (ts)

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