Institut für Palästinakunde
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Koscher Boykott in Safed [22.12.2010]

Adalah-NY Wer hierzulande das Wort Boykott in den Mund nimmt, um den israelischen Staat von seinem Kurs zur Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft abzubringen, der kann sich im allgemeinen darauf verlassen in eine Reihe mit den Nazi-Schergen gestellt zu werden, die seinerzeit 'Deutsche kauft nicht bei Juden!' auf die Schaufenster von Geschäften in jüdischem Besitz schmierten.

Dass es die Zionisten waren, die den Boykott bereits vor der NS-Machtergreifung nach Palästina brachten - mit Forderung keine Waren von Arabern zu kaufen und keine Araber einzustellen - ist im allgemeinen weniger bekannt.

Ganz neu sind nun die Boykott-Forderungen, von denen der FAZ-Autor Hans-Christian Rößler aus Safed berichtet, wo Rabbiner dazu aufriefen keine Appartements an arabische Studenten zu vermieten, um so die von ihnen ausgehende Gefahr für jüdische Mädchen zu bannen:

Vor zwei Monaten hatten Rabbi Schmuel Elijahu aus Safad und 17 weitere Rabbiner dazu aufgerufen, nicht mehr an Araber zu vermieten oder ihnen Häuser zu verkaufen. Das verbiete jüdisches Religionsrecht. Notfalls sollte man Juden boykottieren, die sich nicht daran halten.

(F.A.Z., 18.12.2010, Nr. 295 / Seite 7)

 (ts)

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