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Gesellschaft (Archiv 2010)
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BDS - Von Israel lernen, heißt siegen lernen [13.12.2010]
Die Vorstellung BDS (d.h. Boycott-Divestment-Sanctions) zu unterstützen, ruft in Deutschland heftige Reaktionen hervor, was angesichts des Boykotts jüdischer Geschäfte und Firmen in den 30'er Jahren durchaus nachzuvollziehen ist. (Auch wenn BDS heute nicht darauf abzielt Juden in Israel oder anderenorts um ihrer selbst willen zu schädigen oder zu bestrafen, sondern darauf Menschen- und Völkerrecht in Palästina wiederherzustellen.)
Reaktionen, die vermutlich etwas weniger heftig ausfielen wenn bekannter
wäre, daß die erste Boykott-Kampagne in Palästina von Zionisten betrieben wurde.
Jedoch nicht um die Menschenrechte oder das Völkerrecht zu schützen,
sondern um die Palästinenser zu ruinieren und damit den Boden für die Eroberung
des Landes und die Vertreibung seiner arabischen Bewohner zu bereiten:
„Wegen des Jüdischen Sozialismus musste ich einige Kämpfe mit meinen Freunden [von der 'Zweiten Internationalen'] durchstehen, um die Tatsache zu verteidigen, daß ich keine Araber in meiner Gewerkschaft, dem Histadruth, akzeptieren würde; um Aufforderungen an Hausfrauen zu verteidigen, daß sie nicht in arabischen Geschäften einkaufen sollten; um die Tatsache zu verteidigen, daß wir Wache vor den Plantagen standen um zu verhindern, daß Araber dort nach Arbeit suchten … daß wir Kerosin über die Tomaten der Araber schütteten; daß wir jüdische Hausfrauen auf den Märkten angriffen und die Eier der Araber kaputt zu schlagen die sie gekauft hatten … daß es erlaubt sei dutzende Dunum [von Land] von einem Araber zu kaufen, aber es um Gottes Willen verboten sei einen einzigen jüdischen Dunum an einen Araber zu verkaufen und Rothschild, die Inkarnation des Kapitalismus, als Sozialisten zu sehen und ihn einen Wohltäter zu nennen - all das zu tun war nicht einfach.”
(Aus Histadrut: Israel's racist 'trade union' von Tony Greenstein.)
(ts)
Ergänzende Links:
Labor Zionism and the Histadrut
Histadrut: Israel's racist 'trade union' (ei)