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Politik (Archiv 2013)
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Mandela: Vom Terroristen zur westlichen Ikone [11.12.2013]
'We know too well that our freedom is incomplete without the freedom of the Palestinians' - Nelson Mandela, 1997
Viele Äusserungen prominenter westlicher Politiker zum Tod Nelson Mandelas zeichneten sich vor allem durch ihre Heuchelei aus.
Solange Nelson Mandela als Gefahr für das weisse Apartheidsregime
betrachtet wurde, das im Süden Afrikas als Vasall der USA und Europas
auftrat - so wie Israel heute im Nahen Osten -, solange galt
er natürlich als
Terrorist.
Praktisch alle westlichen Staaten inklusive Deutschlands unterstützten das Apartheidsregime am Kap der Guten Hoffnung, so wie sie heute das Apartheidsregime an der Küste der Levante unterstützen. Und selbstverständlich gehörte Israel zu den besten Freunden Pretorias.
Das Barack Obama den Toten nun zum 'Giganten' erklärte und seinen Namen in einem Atemzug mit Mahatma Ghandi und Martin Luther King nannte lag nicht etwa daran, dass sich der Gebieter über ein weltweit operierendes Heer aus Spitzeln und fliegenden Hinrichtungsautomaten vom Saulus zum Paulus verwandelt hätte.
Verwandelt hatte sich vielmehr Nelson Mandela, der die Schranken der Apartheid erst dann niederreissen durfte, nachdem er seinen Kerkermeistern zugesichert hatte, die Besitzverhältnisse in Südafrika unangetastet zu lassen.
Allein dieser Dienst machte ihn nicht nur in den Augen der Weissen Südafrikas sondern auch in den Augen Barack Obamas zum Helden, der in seiner Lobrede geflissentlich vergass, dass US-Geheimdienste 1962 einen bedeutenden Beitrag zur Verhaftung und Einkerkerung Mandelas leisteten.
(ts)
Ergänzende Links:
From Marxism to Neoliberalism: Ronnie Kasrils on How Mandela & ANC Shifted Economic Views (demnow)