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'Pillar of Cloud' - Israel startet neue Strafexpedition gegen Gaza [14.11.2012]

Gaza on facebook Ein koloniales Regime hat unablässig mit Aufständen in dem von ihm kontrollierten Reservationen zu kämpfen.
Um diesen Aufständen Herr zu werden haben koloniale Regime zu allen Zeiten auf Terror gesetzt. Auf die Anwendung von disproportionaler Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, als Mittel der Abschreckung gegen alle, die auch nur daran zu denken wagen gegen seine Herrschaft aufzubegehren.
Israel ist ein solches Regime und wiederholt in Gaza nur immer wieder, was auch andere koloniale europäische Regime in den Jahrhunderten zuvor getan haben.

Am Mittwochnachmittag verkündete der israelische Generalstabschef den Titel des neuesten israelischen Massakers in Gaza: 'Pillar of Cloud'. Während die israelische Propaganda den Namen des letzten Massakers mit über 1.000 Toten einem israelischen Kinderlied entlehnt hatte - 'Cast Lead' (dt. Bleigiessen) - griffen die israelischen PR-Spezialisten mit 'Pillar of Cloud' diesmal zu einem biblischen Motiv: Als das jüdische Volk den Sinai durchquerte wurde es von seinem Gott in Form einer Wolkensäule beschützt. Ob sich Barak und Netanjahu für Götter halten?

Den Anfang machte die israelische Führung heute mit der Hinrichtung des militärischen Führers der HAMAS in Gaza, Ahmad Sa'id Khalil Jabari, der als Entsprechung von Ehud Barak angesehen werden kann.

Seither bombardiert die israelische Luftwaffe unablässig Ziele im militärisch ohnmächtigen Gazastreifen und hat dabei dutzende von Palästinensern getötet, verstümmelt oder schwer verletzt.

Die aktuellsten Berichte über das mörderische Voranschreiten dieser Strafexpedition finden Sie auf dieser facebook-Seite.

Die internationalen und nationalen Medien fahren derweil zweigleisig bei der Verbreitung der israelischen Propaganda. Einerseits wird nach Kräften verharmlost - die Rede ist von 'Operationen' und 'Luftschlägen' - auf der anderen Seite werden die üblichen Rechtfertigungen verbreitet: es handele sich um einen Akt der Selbstverteidigung, man befinde sich im Anti-Terror-Krieg.
Die Verhältnisse in Gaza und ihr Zustandekommen werden wie gewohnt verschwiegen.

Während die USA Israels Recht auf Selbstverteidigung betonte, forderten die Briten beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Die EU-Aussenministerin will erst die Berichte abwarten.
Welche regionalen Konsequenzen diese kriminelle Aktion - wieder im Vorfeld einer Knessetwahl - in dem durch den arabischen Frühling nicht unerschütterten Nahen Osten, haben wird ist nicht absehbar.

Die Arabische Liga will am Samstag zu Beratungen zusammenkommen. Agypten hat derweil seinen Botschafter aus Israel abgezogen.

 (ts)

Ergänzende Links:
Israel’s second war on Gaza? (aic)

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