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Politik (Archiv 2012)
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2012060100
Bundespräsident Gauck: Freiheit der Palästinenser nicht prior [01.06.2012]
Bei seinem Besuch in Israel wich Gauck von der von Kanzlerin Merkel verwendeten Rhetorik ab, derzufolge der jüdische Staat ein Teil der deutschen Staatsrasion sei, blieb aber ansonsten bei der deutschen Linie, derzufolge die Zukunft der Palästinenser in der Errichtung palästinensisch verwalteter Bantustans läge, der Zweistaatenlösung.
Die begrenzte Freiheit des selbsternannten Freiheits-Gurus Gauck
trat besonders bei seinem Besuch eines Schulprojekts in Burin, nahe Nablus,
hervor. Bei dem Besuch konnte Gauck dem Anblick
der benachbarten israelischen Siedlung Yitzhar unmöglich ausweichen,
dessen Bewohner regelmässig in die palästinensischen Dörfer einfallen,
um deren Bewohner unter dem Schutz der israelischen Armee zu terrorisieren.
Auf die Nachfrage eines Journalisten, ob der fortschreitende Siedlungsbau und die anhaltende Gewalt der Siedler, wie die der aus Yitzhar, nicht eine schärfere Kritik von deutscher Seite erfordere erkärte Gauck, dass nicht vorstellbar sei, dass die Staatsführung Israels einen Lehrmeiser aus Deutschland "ertragen könne".
Die Freiheit der Palästinenser hat für Gauck offenbar keine Priorität vor der expansiv-kolonialen Staatsraison Israels.
(ts)
Ergänzende Links:
Verhaltene Reaktionen auf Gauck in Ramallah (pnn)
Gazas Blockade beenden! (I. Hoeger, LINKE-MdB)