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Politik (Archiv 2012)
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2012012500
Verhandlungen in Jordanien, "because int'l community wants more talks, gov't officials say ..." [25.01.2012]
Talkshows erfreuen sich nicht nur bei den deutschen
Fernsehprogramm-Machern grosser Beliebtheit, sondern
auch bei der int'l community.
Das ist zumindestens die völlig richtige Einschätzung
der israelischen Medien, hier der Jerusalem Post:
Die Palästinenser, stellt der Verfasser Herb Keinon fest,
werden die völlig sinnlosen Verhandlungen in Jordanien
nicht abbrechen, because int'l community wants more talks,
gov't officials say.
Mit der int'l community ist hier Catherine Ashton gemeint, die sogenannte EU-Aussenministerin. Dieser legt Herb Keinon die Aussage in den Mund, that the sides were talking "face-to-face" was encouraging. Die Palästinenser sollen von Israel - so Ashton - für ihr Stillhalten mit "gestures" toward Palestinian Authority President Mahmoud Abbas bezahlt werden.
Catherine Ashton, Liebhaberin von 'talkshows' und 'gestures',
wird auch das israelische Freiluft-Lager mit 1.6 Millionen
Palästinensern in Gaza besuchen. Zu den israelischen 'Gesten'
zählt vermutlich, dass sie dazu weder einen der vielen Tunnels im
Süden Gazas nutzen muss und dass sie natürlich auch wieder
gehen darf, ohne dazu vom Shin Bet verhört oder zur Kollaboraton
erpresst zu werden.
Solche Erpressungen sind auch gar nicht erforderlich,
denn Ashton wird in dem von der HAMAS kontrollierten
(als ob Gefangene ihr Gefägnis 'kontrollierten') Gaza-Gefängnis
keinesfalls mit einem HAMAS-Vertreter sprechen, "until
that organization renounces terrorism, recognizes Israel
and accepts previous Israeli-Palestinian agreements".
Wobei die int'l community natürlich niemals
auf die Idee käme von Israel die Einhaltung der mit den
Palästinensern geschlossenen Verträge - oder Petitessen
wie dem Völker- oder Menschenrecht - zu verlangen.
Kommentar
Die EU übt sich im Nahen Osten wissentlich (!) in der für
sie typischen Appeasement-Politik, die den Agressor mit
Nachgiebigkeit zu besänftigen versucht, während sie dessen
Opfern 'Gesten' anbietet.
Deswegen unterstützt sie garantiert ergebnislose Talkshows
wie die in Jordanien und sieht gleichgültig zu, wie
Hauszerstörungen und Landraub immer neue Rekorde
brechen - wofür sie den seit 2009 nicht mehr legal
amtierenden 'palästinensischen Präsidenten' mit 'Gesten'
(!) zu belohnen sucht.
Die Handlanger dieses "Präsidenten" spielen das Spiel
indes mit, weil die Kollaboration ihre einzige Einnahme-
und Machtquelle ist.
So ist die EU im Nahen Osten nicht etwa nur überflüssig oder nutzlos, sie ist vielmehr ein Werkzeug der israelischen Expansions- und Vertreibungspolitik, wohlgemerkt wissentlich.
(ts)
Ergänzende Links:
Israel sure Palestinians won't walk away from Jordan talks (jpost)
2011 - Record year of displacement (ICAHD)