Start / Politik (Archiv 2011) / 2011082600

Überfall auf Gaza abgesagt oder verschoben [26.08.2011]

Nach den Anschlägen bisher unbekannter Angreifer an der israelischen Südgrenze, ist der von vielen befürchtete israelische Grossangriff auf Gaza mit hunderten von Toten bisher ausgeblieben. (Jedoch bombardiert die israelische Armee den Gazastreifen beinahe taglich und hat bisher über 20 Palästinenser getötet.)

Ursächlich für diese "Zurückhaltung" ist nach Einschätzung von Ali Abu-Nimah, dem Gründer der electronic intifada, sowie auch dieser Analyse in schattenblick die volatile Lage in dem benachbarten Ägypten, einem der Pfeiler der israelischen 'Sicherheitsarchitektur'.

Die Begeisterung der Ägypter für die Kollaboration mit Israel gegen die Palästinenser ist jedenfalls sehr gering - was sich gegen die in Kairo herrschende Generalsjunta richtet. Dazu bietet Israel den Machthabern in Kairo jedoch zur selben Zeit die Möglichkeit innere Spannungen nach aussen abzuleiten.

In dieser Gemengelage könnte es Netanjahu vorgezogen haben auf einen ganz grossen Schlag zu verzichten. Jedoch hält er sich mit den unausgesetzten Bombardements die Option offen, eine weitere mörderische Strafexpedition zu starten wann immer es ihm beliebt, selbstverständlich immer im Namen der 'Selbstverteidigung'.

 (ts)