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Politik (Archiv 2010)
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2010102100
Humor: Israel ist die einzige Demokratie des Nahen Ostens [21.10.2010]
Ganz zu Unrecht steht die Politik des Staates Israel - der einzigen Demokratie des Nahen Ostens - nicht im Ruf besonders humorvoll zu sein. Und kaum jemand hält den israelischen Ministerpräsidenten, Benjamin Netanjahu, für einen Witzbold.
Völlig zu Unrecht, wie man einem Bericht der BBC vom 19. Oktober entnehmen kann.
Die Absicht der israelischen Regierung, von allen nichtjüdischen
Bewerbern für die israelische Staatsbürgerschaft einen
Schwur auf
den demokratischen UND jüdischen Charakter Israels zu verlangen,
hatte schon für einigen Wirbel gesorgt.
Die bereits im Lande befindlichen 20% Nichtjuden - vor allem Araber -,
Kinder und Kindeskinder jener auf deren Vertreibung die Vorgänger
Netanjahus 'unverzeihlicherweise' - so der renommierte isr. Historiker
Benny Morris
- verzichtet hatten, fühlten sich diskriminiert.
Es traten sogar jüdische Kritiker auf den Plan die behaupteten, daß ein jüdischer Staat unmöglich gleichzeitig ein demokratischer Staat sein könne. Insbesondere nicht, solange sich Nichtjuden auf seinem Territorium befänden. (Ein anderer Witzbold, importiert aus Moldawien, ebenso jüdisch wie Netanjahu und Mitglied seines Kabinetts, der isr. Außenminister Avigdor Lieberman, präsentierte dazu erst kürzlich vor der UNO eine Lösung, die er euphemistisch als Bevölkerungsaustausch bezeichnete. Und natürlich haben darob weder die USA noch die EU-Staaten protestierend den Saal verlassen, so wie erst kürzlich Falle Ahmadinejads, der es gewagt hatte zu behaupten, daß die Palästinenser seit 60 Jahren Opfer eines Unterdrückerregimes seien.)
Auf diese Kritik hin fand der israelische Premierminister eine
wirklich witzige Antwort.
Nicht nur nichtjüdische Bewerber sollen einen Schwur auf den jüdischen UND
demokratischen Charakter Israels ablegen, sondern auch jüdische.
Wer will da noch den jüdischen UND demokratischen Charakter Israels in Zweifel ziehen?
(ts)