Institut für Palästinakunde
- IPK -

Start / Politik (Archiv 2007) / 2007102101

Verbannt und leidend: Palästinensische Flüchtlinge im Libanon [21.10.2007]

„Alle 12 offiziellen [palästinensischen] Flüchtlingslager [im Libanon] leiden unter ernsten Problemen: keine angemessene Infrastruktur, Überbevölkerung, Armut und Unterbeschäftigung. [Libanon] hat den höchsten Anteil palästinensischer Flüchtlinge, die in erniedrigender Armut leben ...”
Mit diesem Zitat aus einem aktuellen UNWRA-Bericht beginnt der jüngste Amnesty International Report zur Lage der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon. Die meisten der schätzungsweise 300.000 palästinensischen Flüchtlinge im Libanon, die fast 10% der Bevölkerung des Libanon ausmachen, sind direkte Leidtragende oder deren Nachkommen der Vertreibungen und Flucht, die mit der israelischen Staatsgründung 1948 zusammenhängen. Für viele der Flüchtlinge ist das Leben in den Lagern das einzige, was sie jemals kennen gelernt haben.

„Die Ghettoisierung der Palästinenser wird durch konstante militärische Präsens um die Lager im südlichen Libanon verstärkt. Jedes mal, wenn Flüchtlinge ihre Heime verlassen oder dorthin zurückkehren wollen, müssen sie einen Kontrollpunkt der Armee passieren und ihre Papiere zeigen, was ihre Wahrnehmung verstärkt, dass sie mehr Außenseiter und eine potentielle Gefahr darstellen, als Flüchtlinge mit dem Bedürfnis nach Schutz.”

Amnesty International erkennt zwar die Bemühungen der gegenwärtigen libanesischen Regierung an, die Bedingungen der palästinensischen Flüchtlinge zu verbessern, fordert aber auch dazu auf, noch weiter zu gehen. Nach 60 Jahren sei es höchste Zeit, die Marginalisierung der palästinensischen Flüchtlinge und die Restriktionen, mit denen sie belegt sind, zu beenden. Zu den von AI geforderten Maßnahmenkatalog gehören:
Alle diskriminierenden Maßnahmen aufzuheben oder zu revidieren;

Eine Übersicht über unsere aktuellen Politik-Nachrichten finden Sie hier.

Eine Übersicht weiterer Politik-Nachrichten in unserem Archiv finden Sie hier.

© IPK