Institut für Palästinakunde
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Israelischer Arzt Präsident der WMA [8.10.2007]

Der Vorsitzende des Israelischen Ärzteverbandes, Dr. Yoram Blachar, ist am Wochenende als Präsident der „World Medical Association (WMA)” gewählt worden. Blachar war bereits zuvor im Vorstand der WMA und wegen seiner Haltung zur Folter kritisiert worden.
Als besonders skandalös gilt die Verteidigung Blachars eines „angemessenen körperlichen Drucks” bei Verhören von palästinensischen Gefangenen. (Quelle: siehe #1) Diese Duldung der Folter ist besonders verwerflich, wenn sie bis heute unwiderrufen von dem jetzigen Präsidenten einer Organisation stammt, die sich hauptsächlich mit Fragen der medizinischen Ethik beschäftigt. Die WMA ist immerhin Dachorganisation von 84 nationalen Medizinerverbänden und vertritt damit ca. neun Millionen Ärzte weltweit.

Ein Grundsatz der medizinischen Ethik ist die Neutralität. Blachar hingegen unterscheidet zwischen israelischen und palästinensischen Opfern: „Was ich sagte war, dass die Toten in der israelischen Zivilbevölkerung gewollt sind, Opfer klatblütiger Attacken, wohingegen Tote in der palästinensischen Zivilbevölkerung auftreten, wenn Terroristen Schutz in zivilen Gebieten suchen und die Zivilisten in die Schusslinie bringen. Darüber hinaus werden Tote in der palästinensischen Zivilbevölkerung von der [israelischen] Armee bedauert und untersucht und ganz sicher nicht gefeiert, wie bei israelischen toten Zivilisten innerhalb Bereiche der palästinensischen Bevölkerung.” (Quelle: siehe #2)

Stellungnahmen von medizinischen Menschenrechtsorganisationen liegen bis jetzt nicht vor.

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