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Politik (Archiv 2007)
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2007091501
Verschärfung der Restriktionen für UN-Hilfslieferungen [15.9.2007]
Die israelische Armee und Vertreter des Außenministeriums haben die
UN wissen lassen, dass Ende des Jahres alle Übergänge in das
palästinensische Territorium standardisiert werden. Der Bau der
Mauer soll bis dahin fast abgeschlossen sein. Schon jetzt stellen
Vertreter der UN an den Übergängen in die West Bank ein
Anwachsen der Restriktionen fest. Die Zustände nähern sich
denen, die an den Übergängen in den Gaza-Streifen herrschen.
Noch bis Januar 2007 konnten Hilfsgüter von Israel in die West
Bank über zwölf Übergänge gebracht werden. Seitdem
sind die Hilfslieferungen strengeren Restriktionen unterworfen und die
Anzahl der Übergänge wurde reduziert. Ab 2008 sollen von den
zwölf Übergängen nur noch fünf geöffnet sein.
Ein sechster wird in der Nähe von Bethlehem eingerichtet. Drei der
Übergänge liegen auf palästinensischem Territorium.
Ein direkter Zugang der LKWs mit Hilfsgütern in die West Bank wird
nicht mehr gegeben sein. Die LKWs müssen ihre Lieferungen an den
Übergängen abladen. Dort werden sie durchsucht und auf LKWs
geladen, die wiederum nur in der West Bank verkehren dürfen. Durch
weitere Auflagen, wie z. B. die Verpackung auf Paletten und in
Containern, werden die Kosten für die UN-Hilfslieferung erheblich
erhöht. Durch die angekündigten verlängerten
Bearbeitungszeiten werden auch die Kosten für die LKW-Fahrer
erheblich höher.
Palästinensische UN-Mitarbeiter dürfen ab 2008 die
Übergänge nicht mehr in ihren Fahrzeugen passieren. Sie
müssen die Fahrzeuge verlassen und über einen
Fußgängerweg passieren. Für Gemeinden, die von der
Mauer eingeschlossen sind, benötigen palästinensische
UN-Mitarbeiter besondere Passierscheine. Diese sind jedoch keine
Garantie für einen Zugang. Wenn sich ein Arzt z. B. nur eine
Stunde mit der mobilen Gesundheitsstation verspätet, bleiben
schätzungsweise 30 Patienten unbehandelt.
Nach der Genfer Konvention hat eine Besatzungsmacht die Verantwortung
für die humanitäre Versorgung der Bevölkerung. In der
West Bank ist dagegen schon jetzt eine zunehmende Armut, anwachsende
Arbeitslosigkeit und ein Anwachsen der Zahl der Menschen festzustellen,
die von Hilfslieferungen abhängig sind. Diese Bedingungen werden
sich mit einer Verschärfung der Restriktionen weiter verschlechtern.