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Libanonkrieg: Israelische Angriffe töteten hauptsächlich Zivilisten [7.9.2007]

In einem 249 Seiten starken Report hat die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch” festgestellt, dass die meisten der im letzten Libanonkrieg getöteten Zivilisten Opfer der wahllosen Luftangriffe waren, die die israelische Armee angeblich gegen die Hisbollah durchführte. „Human Rights Watch” hat über 500 der Todesfälle untersucht.
Kenneth Roth, einer der Leiter der Organisation, stellte fest, dass dies eine Verletzung der Pflicht kriegsführender Parteien ist, zwischen Zivilisten und militärischen Zielen zu unterscheiden. Von den von „Human Rights Watch” untersuchten Fällen waren wenigstens 300 Frauen oder Kinder. Bereits die leiseste Bewegung von Fahrzeugen oder Personen, z. B. um Brot zu kaufen oder die Nachbarschaft zu besuchen, konnte einen der tödlichen israelischen Luftangriffe auslösen. Auch Fahrzeuge mit Flüchtlingen wurden beschossen. In den meisten dieser Fälle gab es keine Anzeichen für die Anwesenheit der Hisbollah.

„Die Kämpfer der Hisbollah tragen ihre Waffen oft nicht in der Öffentlichkeit oder tragen auch nicht regelmäßig Militäruniformen, die ihre Identifizierung als Angriffsziel erleichtert hätte,” sagt Roth. „Aber das rechtfertigt nicht das Versäumnis der israelischen Armee, zwischen Zivilisten und Kämpfern zu unterscheiden und im Zweifel muss eine Person als Zivilist behandelt werden, wie es das Kriegsgesetz verlangt.”

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