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Fürther GRÜNEN-MdB dient sich der Israel-Lobby an [11.03.2012]

GRÜNE im Kampf gegen freie Berichterstattung und Information Ein Hinweis auf eine Veranstaltung, die sich mit der aus Israel vehement angefachten Kriegstreiberei gegen den Iran befasste, veranlasste die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fürther GRÜNEN-MdB Uwe Kekeritz, dem Münchener EineWelthaus einen Beschwerde-Brief zu schreiben. Eine Beschwerde, in der Kekeritz wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lisa Badum, den Veranstalter, den Münchener Arbeitskreis Salam Shalom, in die Nähe von Antisemiten zu rücken versucht, offenbar mit Ziel das EineWeltHaus dazu zu bewegen, den Veranstaltern die Räumlichkeiten zu entziehen. Das traditionelle Verfahren der Iraellobby, um einer kritischen Öffentlichkeit das Wasser abzugraben.

Der Brief operiert dazu mit dem üblichen vordemokratischen und antiaufklärerischen Verlangen, dass die Kritik an Israel 'ausgewogen' sein müsse. Ein Verlangen, das den unzähligen Vertretern und Multiplikatoren der israelischen Staatspropaganda noch nie entgegegen gehalten wurde.

Den Antisemitimusnachweis versucht Badum zu erbringen, indem sie auf die Feststellung der Veranstalter verweist, dass BDS in Grossbritannien recht weit gediehen sei, obschon Juden im englischen Parlament stark vertreten seien: "Die 'Juden' in wichtigen Positionen zu zählen", so Badum, "sei eine beliebte Vorgehensweise von antisemitischen VerschwörungstheoretikerInnen."
Die Konfession von Abgeordneten zu zählen ist jedoch noch kein Antisemitismus. Der Nachweis desselben läge erst dann vor, wenn Salam-Shalom behauptet hätte, dass die starke Repräsentanz von Juden im englischen Parlament das Ergebnis einer Verschwörung sei - oder dass jüdische englische Parlamentarier sich in irgendeiner Form verschwören würden - etwa gegen die BDS-Bewegung. Genau das behauptet 'Salam Shalom' jedoch nicht - zumindestens dem Material zufolge das Badum vorführt.

Fazit

Mit dem Einsatz für Angriffskrieg und Besatzung manifestiert sich in den Aktivitäten der Mitarbeiterin von MdB Kekeritz schlicht das Parteiprogramm und die Positionerung der Wähler der GRÜNEN:
Die GRÜNEN waren die erste Partei Deutschlands, die im Jahr 2002 das singuläre 'Existenzrecht Israels' in das Parteiprogramm aufnahm - ein 'Recht', das in keiner einschlägigen Enzyklopädie zu finden ist - und die sich dort auch zu einem 'besonderen Verhältnis zu Israel' bekennen, was die Unterdrückung von freier Berichterstattung und Information über die Verhältnisse in Israel notwendigerweise mit einschliesst.

Auch die Begeisterung für den ebenso wenig mit israelischen Sicherheitsinteressen zu rechtfertigenden - wie auch völkerrechtlich illegalen Angriffskrieg gegen den Iran verwundert nicht, wenn man sich die Meinungsumfragen ansieht, denen zufolge sich GRÜNEN-Wähler auch mehrheitlich für den Überfall auf Libyen aussprachen.

 (ts)

Ergänzende Links:
Beschwerdebrief von Fr. Lisa Badum
Antwort von 'Salam Shalom'

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