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BDS - Hamburg: 'Sounds of Israel' angesichts von Besatzung, Landraub und Zerstörung? [12.02.2012]

'Sounds of Israel' angesichts von Besatzung, Landraub und Zerstorung? Hamburger Palästina-Aktivisten wollen angesichts von 'Sounds of Silence' in der Elbphilharmonie nicht untätig bleiben. Siehe das nachfolgende Flugblatt:

'Sounds of Israel' angesichts von Besatzung, Landraub und Zerstorung?

Liebe Hamburger Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Künstlerinnen und Künstler,

die unterzeichnenden Hamburger Gruppen setzen sich seit langem für einen gerechten Frieden in Palästina ein.

Nun veranstaltet in Hamburg die Elbphilharmonie in Zusammenarbeit mit der Israelischen Botschaft und der Bundesregierung und mit großer medialer Unterstützung das Israel-Festival 'Sounds of IsraeI'. Es soll, wie es in der Einleitung heißt, "ein vielfältiges Land mit einer pulsierenden kulturellen Szene" repräsentieren. Das heißt, das Festival soll offensichtlich ein schmeichelhaftes Bild eines Landes zeigen, in dem sich Kreativität frei entfalten kann.

Doch vor Ort geschieht dies:
• Die israelische Regiemng zerstört die Grundlagen palästinensischer Gesellschaft und Kultur,
• setzt den Bau von Siedlungen und den Landraub in den besetzten palästinensischen Gebieten fort,
• vertreibt Palästinenser aus ihren Häusern - u.a. in Ostjemsalem,
• setzt alle Hebel gegen die Anerkennung eines palästinensischen Staates in Bewegung,
• weigert sich, die UNO-Resolutionen (194: Rückkehrrecht der Flüchtlinge; 242: Rückzug auf die Waffenstandslinie von 1967) umzusetzen,
• verletzt täglich die Rechte der Menschen im besetzten Westjordanland und im belagerten Gazastreifen,
• und grenzt Palästinenserlnnen im eigenen Land rechtlich und kulturell immer mehr aus.

Im Jahr 2005 beschloss die israelische Regiemng das Vorhaben „Brand Israel-Hasbara": Es soll dem negativen Image Israels als Verursacher von Menschenrechts- und Völkerrechtsverletzungen mit Kunst und Kultur entgegentreten und vom Konflikt mit den Palästinensem ablenken. Das Festival ,,Sounds of IsraeI" ist ganz offensichtlich Teil dieses Vorhabens.

„Sounds of IsraeI"- das sind in Palästina die Einschläge von Bomben, das Dröhnen von Kampfflugzeugen und Helikoptern, das Rattern von Bulldozern und Abrissbaggern, Gewehrfeuer und der ohrenzerreißende Lärm der Sound-Bomben, die gegen friedliche Demonstranten eingesetzt werden.

Im Einleitungstext zum Festivalprogramm heißt es: ,, Viele von ihnen (den teilnehmenden Künstlern) engagieren sich für Frieden im Nahen Osfen“. Wäre das emst gemeint, müsste das bei den Veranstaltungen dezidiert zum Ausdruck kommen - es genügt nicht, dass israelische und israelisch-palästinensische Künstler nur gemeinsam musizieren. Es ist Verdrehung der Realität, wenn gesagt wird, dass bei solchem gemeinsamen Musizieren ,,nafionale Grenzen spielend überwunden werden“. Das Problem ist NICHT, dass zwei Nationen gegeneinander prallen würden — das Problem ist die fortgesetzte Besatzung.

Wir fordern Organisatoren, teilnehmende Künstler und Besucher des Festivals auf, sich nicht für solche Propagandazwecke vereinnahmen zu lassen, sondern sich mit uns zu engagieren

• für Völkerrecht und Menschenrechte
• für das Ende der Belagerung Gazas und der Besatzung,
• für die Anerkennung eines palästinensischen Staates
• und für gleiche Rechte aller palästinensischen Mitbürger in Israel.

Palästinensische Gemeinde in Hamburg und Umgebung e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e.V., Regionalgruppe Nord-Hamburg
Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V., Regionalgruppe Hamburg
Palästina AG von attac Hamburg
IPPNW Hamburg

 (ts)

Ergänzende Links:
BDS-Aktivisten müssen das Schweigen der Elbphilharmonie über Israels Apartheid brechen (ipk)

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