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Mitri Raheb über die palästinensische Staatsgründung: "Ich kann die Heuchelei und Doppelmoral nicht mehr ertragen …" [26.12.2011]

Mitri Raheb fordert Konsumenten-Boykott gegen israelische Apartheid In diesem bemerkenswerten Interview im Freitag analysiert Mitri Raheb, Pastor an der lutherischen Weihnachtskirche in Bethlehem, die zunehmend aussichtslose Lage der Palästinenser unter israelischer Besatzung.

Israel habe das Westjordanland in einen Emmentaler Käse verwandelt, bei dem Palästinenser nur noch über die Löcher verfügten. Angesichts dessen und dem Scheitern des palästinensischen Aufnahmeantrags bei der UNO seien die westlichen Bekenntnisse zur Zweistaatenlösung reinste Heuchelei. Den Westen, so Raheb, könne man anschreiben: Er zeige keinerlei Bereitschaft die sich verfestigende Apartheid in Israel zu stoppen.

Skeptisch zeigt sich Raheb auch gegenüber dem 'arabischen Frühling': Nicht etwa wegen des Erfolgs islamistischer Kräfte, sondern wegen der Bereitschaft dieser Kräfte sich für eine geringfügige Machtbeteiligung allen westlichen Vorgaben zu unterwerfen.

Von den Deutschen wünscht die Raheb keine Almosen, sondern eine Beteiligung am Widerstand gegen das israelische Apartheidsregime. Das sei auch in Deutschland durch BDS - durch den Boykott israelischer Waren, Dienstleistungen und und Institutionen - möglich.

 (ts)

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