Institut für Palästinakunde - IPK - |
Start
/
Gesellschaft (Archiv 2011)
/
2011121600
Bann gegen Weihnachtsbäume in Ober-Nazareth [16.12.2011]
"Der Antrag der Araber, Weihnachtsbäume auf den Plätzen in den arabischen Vierteln aufzustellen ist eine Provokation" erklärte Shimon Gapson, der Bürgermeister von Ober-Nazareth, der 1954 als jüdische Siedlung gegründeten Ober-Stadt von Nazareth; der Nachbarstadt, die zu den wenigen Städten gehört, die 1948 nicht von der grossen ethnischen Säuberungswelle - der nakhba - erfasst wurde, und daher bis heute arabisch dominiert ist.
"Nazareth ist gleich nebenan, und da können sie tun was sie wollen"
erklärte Gapson, in dessen eigener Stadt mittlerweile rund
16% Palästinenser leben.
Und weiter: "Ober-Nazareth ist eine jüdische Stadt und das wird es hier nicht geben - nicht in diesem Jahr und nicht im nächsten Jahr, solange ich BĒrgermeister bin".
Gapso hatte sich bereits im Sommer mit einem Interview hervorgetan, in dem er erklärte hatte, dass es unter seiner Führung bei den Unruhen im Jahr 2000, zu Beginn der zweiten Intifada, nicht bei dreizehn getöteten Palästinensern geblieben wäre. Damals hatten israelischen Polizisten dreizehn palästinensische Israelis bei Protesten erschossen, zwei davon in Nazareth.
Der Bann gegen die Weihnachtsbäume in Ober-Nazareth fügt sich gut in die Kette israelischer Massnahmen und Gesetzentwürfe, die sich gegen Palästinenser mit israelischen Pässen richten.
(ts)
Ergänzende Links:
Nazareth suburb's mayor: Christmas trees 'provocative'
Netanyahu backs law to ban loudspeakers at mosques