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Besuch beim 'Freedom Theatre' in Jenin - 'Wir wollen nicht aufgeben' [13.05.2011]

'Wir wollen nicht aufgeben' - Mariam Abu Khaled Nach dem erfolgreichen Auftritt des Ensembles von Jenins 'Freedom Theatre' im Jahr 2009, hatte sich das IPK zu Jahresbeginn entschlossen das Ensemble auch für den Oktober dieses Jahres einzuladen. Ein Plan, der durch den schockierenden Mord an unserem Freund und Leiter des 'Freedom Theatre', Juliano Mer-Khamis, jäh durchkreuzt wurde.

Um aus erster Hand zu erfahren, wie es um das 'Freedom Theatre' und die Tournee bestellt ist, fuhren Vertreter des IPK Anfang Mai nach Jenin, um das 'Cinema Jenin' und das 'Freedom Theatre' zu besuchen.

In dem im Stadtzentrum gelegenen 'Cinema Jenin' erfuhren sie, dass alle deutschen Mitarbeiter abgezogen worden seien, da sich die örtlichen Behörden nicht in der Lage gesehen hätten, deren Sicherheit zu garantieren.

Im Freedom-Theatre des Flüchtlingslagers angekommen bot sich ein noch trostloseres Bild. Dort wo früher unzählige Kinder herumtollten herrschte nun die Ruhe eines Friedhofs.

In den Räumen des Theaters trafen sie auf einige Teilnehmer der Deutschlandtour 2009, darunter Mariam Abu Khaled die zusammen mit ihrer Freundin Batool Taleb an der Deutschlandtour teilgenommen hatte.

Der Tod von Juliano hatte Mariam sehr zugesetzt: Mit Tränen in den Augen berichtete sie, dass Juliano sie noch am Abend vor dem Mord ganz besonders gelobt habe.

Auf die 'Situation' angesprochen erklärte sie, dass in den Moscheen des Flüchtlingslagers jeden Freitag Flugblätter mit Drohungen auftauchen würden. Drohungen, die sich nicht nur gegen das Freedom-Theatre richteten, sondern auch gegen andere Initiativen und Gruppen, die den Verfassern offenbar ein Dorn im Auge seien.

Sie selber habe keine Angst und ihre Eltern würden ihren Wunsch unterstützen Schauspielerin zu werden. Wenn es die Lage in Jenin nicht erlauben würde dort weiterzumachen, dann wäre sie zusammen mit den Freunden bereit das Projekt anderswo fortzusetzen.

Sie alle seien fest entschlossen die Mission fortzusetzen, die Juliano in ihre Herzen geplanzt habe.

 (ts)

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