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Gesellschaft (Archiv 2011)
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2011032800
ISM sucht Freiwillige für Gaza [28.03.2011]
wir brauchen dringend neue Freiwillige für ISM Gaza. Wir sind derzeit vier Leute, von
denen einer in zwei Wochen und ein weiterer in sechs Wochen weggeht.
Im Moment bereiten
palästinensische Organisationen und verschiedene spanische NGOs ein Boot vor, das Fischer
aus Gaza begleiten und vor israelischen Übergriffen schützen sowie diese Verstöße
gegen Menschenrechte sowie internationales Recht dokumentieren soll.
Bei diesem Projekt arbeiten PCHR, PSCC (Popular Struggle Coordination Committees) und
die Fishermen Association of Gaza mit dem spanischen Netzwerk "Civil Peace Services"
zusammen. Die Besatzung des Boots wird aus einem palästinensischen Kapitän und mindestens
zwei internationale Helfern, meist ISMlern, bestehen.
Die Idee war, das Büro zur Bil'in-Konferenz am 20. April startfertig zu haben. Jedoch haben wir derzeit so wenige Freiwillige, dass es sinnlos wäre, jetzt anzufangen, solange wir nicht sicher wissen, dass neue Leute nachrücken werden. Das Projekt ist sehr wichtig, da es nachweisen wird, wie die Fischer täglich auf See beschossen werden – selbst innerhalb der Drei-Seemeilen-Zone. Die Fischer sind von der Blockade besonders betroffen und leben in schrecklicher Armut.
Anbei findet ihr den Aufruf für neue Freiwillige; leitet ihn an so viele Menschen wie möglich weiter.
Auf www.palsolidarity.org/main/category/gaza/ gibt es viele Berichte und Videos von ISM Gaza. In naher Zukunft beginnt ein neues Projekt zur Begleitung von Fischerbooten, das israelische Menschenrechtsverstöße in den Territorialgewässern des Gazastreifens dokumentieren soll. ISM Gaza wird eine wichtige Rolle bei diesem Projekt spielen. Dafür benötigen wir jedoch eine ausreichende Anzahl ausländischer Freiwilliger, weswegen wir auch diesen Aufruf starten.
Obwohl wir dringend die Unterstützung ausländischer Helfer benötigen, gibt es verschiedene Voraussetzungen und Empfehlungen an Freiwillige, die bei ISM Gaza mitarbeiten wollen:
1. In Gaza stehen die Zeichen praktisch ständig auf Krieg; die Lage ist sehr angespannt. Diese Unvorhersehbarkeit und das Fehlen von Sicherheit könnte für einige Menschen schwer zu ertragen sein. Zudem bringen manche Aktionen von ISM ein hohes Risiko für die körperliche Unversehrtheit der Freiwilligen mit sich. Vor der Entscheidung nach Gaza zu kommen, sollten diese Risiken wohl abgewogen werden.
2. Bis vor kurzem hat ISM Gaza nur Freiwillige angenommen, die bereits in der Westbank Erfahrungen mit der Arbeit von ISM gesammelt hatten. Dies hat sich zwar mittlerweile geändert. Dennoch bevorzugen wir nach wie vor solche Freiwillige, die schon mit ISM in der Westbank waren oder sonstige Erfahrungen in der gewaltfreien Solidaritätsarbeit im Nahen Osten haben, bevor sie nach Gaza kommen. Interessenten, die nicht über solche Kenntnisse verfügen, sollten zumindest Erfahrung mit Protestaktionen haben, insbesondere solchen, bei denen sie auf gewaltsamen Widerstand gestoßen sind.
3. Interessenten sollten über einen guten schriftlichen Ausdruck in ihrer Muttersprache und möglichst auch im Englischen verfügen. Grundlegende Arabischkenntnisse werden sehr gerne gesehen.
4. ISM-Freiwillige verpflichten sich zur Einhaltung der kulturellen und gesellschaftlichen Regeln im Gazastreifen, da Verstöße gegen diese im Zweifelsfall nicht nur auf den Einzelnen zurückfielen, sondern sich auch negativ auf den Ruf von ISM auswirken könnte. Frühere Aufenthalte in arabischen Ländern sind daher empfehlenswert.
5. Die Einreise in den Gazastreifen über Rafah kann unter Umständen sehr lange dauern.
Für weitere Details und Hinweise zur Einreise schreibt uns unter gazaism@gmail.com.
Wir freuen uns darauf, euch hier in Gaza zu sehen!
(sp)