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Gesellschaft (Archiv 2010)
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2010112800
Palästina-Konferenz in Stuttgart
- "Wir haben die Schnauze voll. Boykott, Divestment und Sanktionen
sind die Schlüssel für die Beendigung der israelischen Apartheid.' (Haidar Eid, Gaza) [28.11.2010]
Mit der dreitägigen Palästina-Konferenz, die am vergangenen Wochenende in Stuttgart stattfand, hat das Stuttgarter Palästinakomitee für Deutschland die Grundlage für eine umfassende, zivilgesellschaftliche Unterstützung geschaffen, um Palästina vom Joch der israelischen 'Besatzung' zu befreien. Eine ganz besondere Form der 'Besatzung', die - wie einer Referenten anmerkte - vielmehr eine schleichende ethnische Säuberung darstelle.
Teilnehmer aus Frankreich, der Schweiz, Österreich und dem Bundesgebiet
erlebten dabei ein Gipfeltreffen international bekannter
Vertreter der palästinensischen Zivilgesellschaft -
Haider Eid (Gaza),
Mazin Qumsiyeh (Beit Sahour),
Ali Abunimah (USA) -, prononcierter jüdischer
Kritiker des israelischen Apartheidststaats -
Ilan Pappe (UK), Evelyn
Hecht-Galinski
(BRD) - sowie palästinenensischer und deutscher Teilnehmer
der
Gaza Flotilla - Lubna Masarwa, Norman Paech, Inge Hoeger
und Annette Groth. Fantastisch war auch der Einsatz der Organisatoren, die das Mögliche wie
auch das Unmögliche taten, um die Konferenz zu einem Erfolg zu machen.
Eine derart umfangreiche Veranstaltung kann hier natürlich nicht in
einem kurzen Bericht dargestellt werden.
Im folgenden beschränken wir uns daher auf die Forderungen, welche
die palästinensischen Teilnehmer am Ende der Konferenz stellten:
Angesichts des totalen Versagens der sogenannten 'Internationalen Gemeinschaft' während des Massakers in Gaza im Winter 08/09, angesichts des Schweigens der 'Internationalen Gemeinschaft' zu der fortschreitenden ethnischen Säuberung des Jordantals, des Negevs und Ost-Jeruslems, angesichts dessen müsse jetzt die Zivilgesellschaft aktiv werden, auch und gerade in Deutschland.
Die Methoden, die einst halfen das Apartheidsregime in Südafrika zu
stürzen, müssten nun auch gegen Israel in Gang gesetzt werden.
In der gegenwärtigen, desparaten Situation sei
BDS - Boykott,
Divestment, Sanktionen - das einzig effektive Mittel, um Israel
dazu zu zwingen Menschenrecht und Völkerrecht in Palästina
wieder herzustellen bzw. einzuhalten.
Eine Einschätzung, die vom IPK uneingeschränkt geteilt wird.
(ts)