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Gesellschaft (Archiv 2010)
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2010101701
Hilferuf aus Nil'in: 1.800 € oder 270 Tage Gefängnis [17.10.2010]
Über Martin Forberg erhielt das IPK einen
Hilferuf aus Nil'in, vermittelt durch
Frau
Mona-Isabell Mittelstein,
die sich unlängst in dem Dorf befand, dessen Bewohner sich seit Jahren unbewaffnet
gegen den israelischen Landraub zu wehren versuchen.
Drei Mitglieder des lokalen Volkswiderstandskomitees sitzen zur Zeit seit Januar
in Haft, und werden dort neun weitere Monate verbleiben müssen, wenn sie nicht
umgerechnet 1.800 € aufbringen, was ungefähr einem halben Jahreseinkommen
entspricht.
Frau Mittelstein bittet in diesem Bericht
um finanzielle Unterstützung, um daß
Geld für die Freilassung der drei Männer aufbringen zu können.
Das IPK unterstützt dieses Anliegen aus rein humanistischen Gründen.
Wir möchten jedoch darauf
hinweisen, daß solche Aktionen das grundsätzliche Problem nicht lösen und
daß das Geld de facto zur Finanzierung des israelischen Unrechtsjustiz- und
Gefängnissystems beiträgt.
Solche Aktionen - so gut sie auch gemeint sind - können sogar dazu beitragen
die Menschenjagd durch das isr. Gerichtswesen noch zu intensivieren und zu
immer höheren Strafzahlungen und Kautionen führen.
(ts)
Ergänzende Links:
Bericht aus Nil'in von Mona-Isabell Mittelstein
Israel Returns to Night Raids in Ni'lin – 4 people arrested (Nil'in, 5 Oct)