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Start / Gesellschaft (Archiv 2010) / 2010082800

33. Tag des Hungerstreiks von Firas Maraghy: Trotz wachsender Resonanz keine Zeichen für ein Einlenken der isr. Botschaft erkennbar [28.08.2010]

Video: Interview mit Firas Maraghy Mittlerweile haben sich alle Obleute des Menschenrechtsausschusses des Bundestages hinter das Anliegen von Firas Maraghy und seiner Familie gestellt - auch Volker Beck, wie man uns versichert hat.
Heute erhielt Firas Maraghy Besuch von Rupert Neudeck (siehe unten). Für den Montag haben sich Wolfgang Thierse und Christoph Sträßer (SPD) angekündigt.
Nur - an der isr. Haltung hat das nichts geändert. Und nach der Verachtung zu urteilen, welche die isr. Behörden Menschenrechten und Völkerrecht seit Jahrzehnten routinemässig entgegen bringen, ist auch nicht damit zu rechnen, daß sich daran so bald etwas ändern wird.

Firas Maraghy wird seinen Hungerstreik jedenfalls nicht mehr lange fortsetzen können, und sollte das - aus Verantwortung seiner Familie gegenüber - auch nicht tun.

Es ist jedoch ein Irrtum, den unvermeidlichen Abbruch des Streiks als Niederlage zu sehen. Denn auf der 'Haben'-Seite steht, daß sich mindestens ein dutzend Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen für Maraghy eingesetzt haben. Abgeordnete, die sich geweigert haben, den ansonsten üblichen Kotau vor der israelischen Staatsraison zu vollziehen und abzutauchen. Man erinnere sich auch daran, daß eine Mehrheit des Parlaments erst unlängst das Ende der Gaza-Blockade gefordert hat.

Durchlöchert ist auch die ansonsten übliche Omerta in den Medien. Das zum Beispiel die SZ dem Fall Maraghy Platz auf Seite drei eingeräumt hat ist schon bemerkenswert. (Umso bemerkenswerter das Schweigen der FAZ.)

Natürlich sind die beharrenden Kräfte auf der Gegenseite enorm: Die deutsche Regierung schweigt, weil sie Opportunismus gegenüber den USA für staatspolitische Klugheit hält. Und die Masse der Medienkonzerne sowie die öffentlich-rechtlichen und die privaten Fernsehstationen schweigen, weil die Regierung schweigt.

Trotzdem ist nicht zu übersehen, daß die Mauer der ebenso prinzipien- wie bedingungslosen Unterstützung für Israel bröckelt. Irgendwann wird sie fallen - und Firas Maraghy wird ebenso seinen Antel daran haben, wie die neun ermordeten Aktivisten auf der Mavi Marmara und die vielen anderen Unbekannten, die ihren Besitz, ihre Gesundheit oder ihr Leben im Kampf gegen die Ungererechtigkeit verloren haben.

 (ts)

Ergänzende Links:
Solidaritäts Facebook-Seite für Firas Maraghy
Rupert Neudeck zu Besuch bei Firas Maraghy und den mitstreikenden 'Israelis gegen die Besatzung'

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