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Gesellschaft (Archiv 2010)
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2010081700
Vom Scheitern der Palästina-Solidarität im Fall Firas Maraghy [17.08.2010]
Von Lenin stammt der Ausspruch, daß der Versuch einen Bahnhof zu besetzen in Deutschland allein schon durch das Verlangen nach einer Bahnsteigkarte verhindert werden könnte.
Diese Erkenntnis gilt offenbar auch im Jahre 2010 für den Fall Firas Maraghy.
Nach wie vor scheint die deutsche Palästina-Solidarität darauf zu warten, daß
die 'grossen Medien' - wie unlängst die SZ - den Fall Maraghy aufgreifen
und dann ein großes Wunder geschieht: Daß die israelische Botschaft
vor Schreck umfällt und Firas Forderungen erfüllt.
Tatsache ist aber, daß die 'großen Medien' und die TV-Anstalten den Fall bisher nicht aufgenommen haben.
Weiterhin muß man damit rechnen, daß sich ein Teil der 'grossen Medien'
nicht für, sondern gegen Firas positionieren würde.
Hofft die Palästina-Solidarität wirklich auf die Unterstützung
der BILD? Und ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß die BILD (oder irgendein
anderes Presse-Erzeugnis des Springerkonzerns) - wenn sie sich des Falls
annehmen würde - alles daran setzen wird, Firas als arbeitsscheuen auf
Kosten der Steuerzahler demonstrierenden Taugenichts erscheinen zu lassen?
Was will die Palästina-Solidarität denn tun, wenn Benjamn Weinthal einen entfernten
Verwandten oder Bekannten von Firas auftut, der in Israel als Terrorist gesucht
wurde oder wird?
"Was tun?" - um Lenin nochmals zu zitieren.
Was die deutsche Palästina-Solidarität im Falle Firas Maraghy tun muß, ist es sich dem Hungerstreik anzuschließen: Einen Klappstuhl einpacken, einen Regenschirm, Regenpelerine, Isomatte, Schlafsack etc. - und sich neben Firas Maraghy setzen. Das ist es, was jetzt zu tun ist.
(ts)
Ergänzende Links:
Solidaritäts Facebook-Seite für Firas Maraghy