Institut für Palästinakunde
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Berlin/Frankfurt (Oder) - 'Berliner Akademischer Boykott' - An outlaw invited by "The European Law Students' Association"? [05.08.2010]

Zu Fragen der Menschenrechte in Israel, könnte Firas Maraghy auf der Konferenz der 'The European Law Students Association' sicher einiges berichten Vom 9. bis zum 15. August soll in Frankfurt (Oder) eine Konferenz zu rechtlichen Aspekten des Nahostkonflikts stattfinden, der von dem Verein 'ELSA-Deutschland e.V.' ausgerichtet wird.

Auf seinen Webseiten reklamiert der Veranstalter, die deutsche Sektion der "The European Law Students' Association", für sich - 'ELSA. Da kannst du was erleben' - oder - 'ELSA. Alles was Recht ist'. Zu seinem Selbstverständnis heisst es dort: „ELSA … bietet … die Möglichkeit, sich zu engagieren und weiterzubilden. Völkerverständigung, die Ausbildung sozial kompetenter Juristen, akademische Arbeit und Praxisbezug sind die Grundpfeiler des Selbstverständnisses von ELSA.”

Hehre Ansprüche, denen diese Konferenz jedoch nicht gewachsen ist. Denn, auch wenn sich das Programm der Konferenz nicht im Internet beschaffen lässt, so lässt doch ein Poster auf der Webseite erste Rückschlüsse auf das zu, was die Teilnehmer erwartet.

Nicht zu den Themen gehören demnach der 'landlord absentee act', das Fehlen einer kodifizierten Verfassung, welche ihre hehren Forderungen auch einklagbar machen würde und auch nicht der Fortbestand osmanischen oder britischen Rechts in den besetzten Gebieten - natürlich nur für die Palästinenser.
Kein Zweifel, für einen Juristen ist Israel zweifelsohne ein hochinteressantes Gebiet. Sicher mindestens so interessant, wie es das Labor Dr. Frankensteins für einen Humanmediziner wäre.

Anstelle dessen findet man auf dem Poster einen Punkt, der mit einem der am meisten missbrauchten Begriffe überhaupt operiert: "Terror". Dabei ist nicht die Rede von dem Überfall auf die Mavi Marmara, oder von den Siedlern auf der Westbank, die im Schutz der Armee die Olivenbäume der Palästinenser absägen, ihre Felder und Schuppen niederbrennen und auch ansonsten alles zerstören, was sich nicht davontragen lässt.
Als Terror wird im Rahmen der Konferenz vielmehr nur der Befreiungskampf der Palästinenser betrachtet, wobei auch nur das finsterste Kapitel des pal. Widerstands zum Tragen kommt, der 'Selbstmordattentäter'.
Der Programmpunkt dazu lautet: "Possible Reactions on Suicide Bombing Terror".

Zu genau diesem Punkt will ELSA nach BAB-Informationen den israelischen Botschafter sprechen lassen, vor dessen Haustür sich zur Zeit der Jerusalemer Firas Maraghy im Hungerstreik befindet, dem derselbe Botschafter das Recht aberkennt, mit seiner kleinen Tochter nach Jerusalem ziehen zu dürfen, formuliert in der UN-Menschenrechtscharta.

Die von ELSA reklamierte Völkerverständigung sieht sicher anders aus.

Das findet auch der Berliner akademische Boykott, der die Veranstalter aus diesem Grund dazu auffordert, den israelischen Botschafter auszuladen.

Die detaillierte Begründung des BAB in Form eines offenen Briefs an die Veranstalter finden Sie hier wieder.

 (ts)

Ergänzende Links:
Aufforderung des 'Berliner Akademischer Boykott' an ELSA, den israelischen Botschafter nicht nach Frankfurt (Oder) einzuladen

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