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Medien (Archiv 2013)
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2013010400
Der "Fall" Jakob Augstein
Israel-Lobby am Ende? [04.01.2013]
Israel wird weder von den hoffnungslos unterlegenen Palästinensern besiegt werden, noch von seinen arabischen Nachbarn. Israel führt seinen Untergang vielmehr selber herbei, indem seine von endzeitlichen Untergangsvisionen und nationalistischem Wahn befallene Führung sich auch noch die engsten Verbündeten zum Feind macht. Diese suizidale Tendenz spiegelt sich auch in den Aktivitäten der deutschen Israel-Lobby wieder.
Das neueste Opfer einer von der Israel-Lobby initierten Antisemitismus-Schmierenkampagne
sollte der Herausgeber des Freitag werden, Jakob Augstein, der es
gewagt hatte in diversen Beiträgen Kritik an Israel zu üben,
woraufhin der selbsternannte Nahost-Experte H. Broder seine Beziehungen
nutzte, um Augstein durch das 'Simon Wiesenthal Center'
als einen der zehn gefährlichsen Antisemiten der Welt entlarven zu lassen.
Dass die Betreiber dieses ehrenwerten Instituts keine Angst vor der eigenen Lächerlichkeit haben zeigte sich schon letztes Jahr, bei der Kür des LINKEN Duisburger Kommunalpolitikers Herrmann Dierkes.
Während die Lobby mit vorangegangenen Kampagnen durchaus Erfolg hatte - etwa mit der gegen den Publizisten Ludwig Watzal und der gegen den angeblichen Antisemitismus in der LINKEN -, zeigt sich im Falle Jakob Augsteins zum ersten mal so etwas wie Widerstand anderer Publizisten und Medien gegen diese Diffamierungs- und Erpressungsversuche. (Mit Ausnahme der Springer-Presse, deren Umfeld und der taz natürlich.)
Die Veränderung besteht nicht etwa darin, dass sich Jakob Augstein weigert Abbitte für seinen 'Antisemitismus' zu leisten; anders wie etwa der Opportunist Sigmar Gabriel. Neu ist vielmehr, dass es Publizisten der ZEIT, der FAZ, der Frankfurter Rundschau und zuletzt auch der nachdenkseiten zum ersten mal wagen, die Schmierenkampagne als solche zu bezeichnen (teilweise) und den Inititiator Broder zu attackieren.
Nach aller Wahrscheinlichkeit werden die sich allein im Besitz der Wahrheit und Moral wähnenden Vertreter der Israel-Lobby davon nicht beeindrucken lassen - und ihre Attacken auf vermeintliche Antisemiten eher noch eskalieren, was weitere Publizisten dazu bewegen dürfte gegen diese Zumutungen zu protestieren.
Auf diese Art und Weise wird die Israel-Lobby das von ihr selbst errichtete Kartenhaus aus Drohungen und vorgeblich moralischer Erpressungen früher oder später zum Einsturz bringen. Den Anfang dieses Prozesses haben wir mit dem "Fall" Jakob Augstein zu Gesicht bekommen.
(ts)
Ergänzende Links:
Eine offene Gesellschaft (FAZ)
Broder diffamiert Augstein (Frankfurter Rundschau)
Kritik an Israels Regierung = Antisemitismus (nachdenkseiten)
Wer hasst da wen? (ZEIT)