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Politik (Archiv 2014)
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18. Tag des Pogroms in der Westbank [01.07.2014]
Am 18. Tag des als 'Militäroperation' verniedlichten Pogroms in der Westbank, sind die drei entführten Jugendlichen wie zu erwarten tot aufgefunden worden.
Die Zeit zwischen der Entführung und dem Fund hat die israelische Regierung
genutzt, um sieben unbeteiligte Palästinenser zu ermorden - darunter zwei
Jugendliche - 500 Palästinenser einzusperren und über 1000 Wohnungen und
Geschäftsräume von Palästinensern zu verwüsten.
Nach dem Fund der Leichnen begann die hierzulande übliche Betroffenheits-Berichterstattung, welche die Namen der ermordeten Palästinenser wie üblich unterschlägt. Da es kaum billigeres gibt, wie das Blut von Palästinensern, galten die Beileidbekundungen von Barack Obama, Angela Merkel, Francois Hollande, Ban Ki Moon bis hin zum Papst natürlich nicht etwa den Angehörigen von Muhammad Dudin, sondern denen von Eyal Yifrah, Gil-Ad Shayer und Naftali Frenkel.
Ebensowenig würden sich oben genannten jemals die Frage stellen, wieviele
Palästinenser vertrieben, eingesperrt, gefoltert oder ermordet werden
mussten, um eben die Siedler-Jeshiva zu erreichten, an welcher die drei
Religionschüler meinten studieren zu müssen.
Denn es gibt kaum billigeres, wie das Blut von Palästinensern.
Die israelische Regierung, für die Besatzung, Kolonialismus und ethnische
Säuberung ganz legitime Mittel
'jüdischer' Selbstbehauptung sind, wird
nach sich diese Gelegeheit zur Selbstviktimisierung sicher nicht entgehen
lassen und noch mehr Tod und Verwüstung über die Palästinenser zu bringen.
Denn es gibt kaum etwas billigeres, wie das Blut von Palästinensern.
(ts)
Ergänzende Links:
Israel’s West Bank Crackdown (imeu)
Israelis close their ears to reasons for kidnap (jcook)
Three Israeli Boys Found Murdered in North Hebron, Netanyahu Promises More Vengeance (svst)