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Meinung (Archiv)
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2011020100
Ägypten: Die 'demokratische Infektion' und die israelische Vorliebe
für arabische Dikatoren und deren Methoden [01.02.2011]
Dem deutschen Minister zur Verteidigung der weltweiten BRD-Interessen - dem ungewöhnlich BILD- und volksnahen Spross einer einiger hundert Millionen schweren Adelssippe - gelang eine besonders klare Formulierung, die Ereignisse in Ägypten betreffend. Er nannte den Ausbruch von Demokratie in Ägypten schlicht einen 'infektiösen Impuls'.
"There is a risk of an infectious momentum," Guttenberg told Reuters at the World Economic Forum in Davos in response to a question about the protests in Tunisia and Egypt.
Vielleicht sollte jemand den Herrn Baron darüber aufklären,
dass auch die BRD von diesem Virus befallen wurde, eine Demokratie
ist oder doch zumindestens war, bis vor kurzem jedenfalls.
Das Israel eine Demokratie sein soll, ist jedenfalls unstrittig. Das sieht zumindestens die israelische Führung so, wie auch alle ihre zahlreichen Freunde.
Aus diesem Grunde teilt diese Regierung die Ansicht Guttenbergs, das eine stabile Diktatur ihren Interessen weitaus mehr dient, wie eine unzuverlässige Demokratie:
Senior Israeli officials, however, said that on Saturday night the Foreign Ministry issued a directive to around a dozen key embassies in the United States, Canada, China, Russia and several European countries. The ambassadors were told to stress to their host countries the importance of Egypt's stability.
In einem anderen Beitrag gibt Michel Warschawski vom AIC wieder, was sich das Labour-Mitglied Ben Eliezer, gebürtiger Iraker und ehemaliger Verteidigungsminister der einzigen Demokratie des Nahen Ostens, unter Stabilität vorstellt:
What happened to his friend Hosni Mubarak? Why didn't he order the military to shoot the masses and thus end the "riots", in his words?
Immerhin sind das alles keine Überraschungen.
(ts)
Ergänzende Links:
Ägypten bedeutender Empfänger deutscher Waffen (nrhz)