Institut für Palästinakunde
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Mit dem AIC in Fasayil: 'Zionismus ist eine Form staatlich organisierter Kriminalität' [21.11.2013]

Fasayil Al-Wusta Eine der Stationen der Rundreise des Alternative Information Centers war das im Jordantal gelegene Fasayil Al-Wusta.

Das Besondere dieses Dorfs mit seinen rund 150 Bewohnern besteht darin, dass es seine Besucher binnen kürzester Frist begreifen lässt, dass der Zionismus eine Form staatlich organisierter Kriminalität ist.

In dem in 'Zone C' gelegenen Dorf ist vor allem anderen das Wasser das Objekt der israelischen Begierde, so wie im ganzen Jordantal.

Um die Palästinenser dieses kostbaren Guts zu berauben, untersagten ihnen die israelischen Behörden das Bohren von Brunnen, während sie es der israelischen Wassergesellschaft Mekorot erlaubten tiefgehende Brunnen zu bohren und das Wasser mit Hochleistungspumpen abzupumpen. (Mekorot bezeichnet sich hier als 'one of the world’s most technologically advanced water companies'.) Leeres Wasserbassin vor dem Gemeindehaus

In Fasayil Al-Wusta versiegten die Brunnen bereits in den achtziger Jahren. Das Wasserbassin vor dem Gemeindehaus, das von einer eigenen Quelle gespeist wurde, ist heute leer. Dasselbe gilt für die gemauerten Kanäle, die das Wasser auf die Felder des Dorfes lenkten.

Damit war das Todesurteil für die von der Bewässerung abhängige Landwirtschaft des Dorfes gesprochen. Viele Bewohner verliessen das Dorf, ganz so wie von den israelischen Besatzern gewünscht. (Heute leben nur noch 50.000 von ehemals 300.000 Palästinensern im Jordantal.)

Auf den Feldern des Dorfes wachsen heute nur noch Gras und karge Sträucher. Die absterbenden Dattelpalmen wurden von den Bewohnern abgesägt, um das Holz zu verkaufen.

Gänzlich in der von den israelischen Besatzern kontrollierten 'Zone C' gelegen, verfügt Fasayil Al-Wusta bis heute über kein Wasserversorgungsnetz. Eine Kanalisation fehlt ebenso wie eine Müllabfuhr.
Das wenige Wasser, das den Bewohnern zur Verfügung steht (weniger als 60 Liter/Tag) entstammt zweirädrigen Wassertanks, die von Traktoren in das Dorf gezogen werden.

Und wie zum Hohn verfügt die weniger wie zwei Kilometer entfernte jüdische Kolonie Fatsa'el über einen grossen Swimming Pool, der auf google-maps zu erkennen ist.

Fazit

Eine Übernachtung in Fasayil Al-Wusta genügt, um zu erkennen, dass der Zionismus eine Form staatlich organisierter Raubkriminalität ist und dass es in Palästina niemals eine friedliche Koexistenz mit ihm geben wird.

Was durch den hierzulande staatlich verordneten Israeldiskurs entweder als 'Lehre aus dem Holocaust' oder - antideutsch gewendet - als 'jüdische' Befreiungs- oder Emanzipationsbewegung vermarktet wird, bedeutet für die die Palästinenser schlicht Raub, Diebstahl und Vertreibung - und das nicht etwa nur in Fasayil Al-Wusta.

 (ts)

Ergänzende Links:
Water for Fasayil Al-Wusta - Jordan Valley (jvsm)
Palestinians denied fair access to water (ai, 2009)
Large-Scale Demolitions in Fasayil, Jordan Valley, 14.06.2011 (apq)

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