Institut für Palästinakunde
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Stellungnahme des IPK zu der Erklärung des Bonner OBs zu seiner Schirmherrschaft für den JNF [15.09.2012]

Negev Der zentrale Satz in der Erklärung des Bonner OBs lautet:

"Mit Blick auf das konkrete Projekt der Bonner DIG ist festzuhalten, dass der Bonn-Hain ein Teilprojekt des Waldes der deutschen Länder ist, Umweltschutzzielen dient und das Projekt weder direkt noch indirekt die Problematik im Zusammenhang mit Beduinen im Negev betrifft. Eine Ablehnung der Schirmherrschaft würde die DIG Bonn daher in besonderer Weise brüskieren."

Zu diesen Behauptungen stellen wir fest:
1. Der 'Wald der deutschen Länder' befindet sich im Negev, oberhalb von Beerscheva bei Lehavim
2. Dieses Land befand sich in der Hand von Beduinen der Abu-Sukut, bis diese Ende der 40er, Anfang der 50er von ihrem Land vertrieben wurden
3. Der JNF ist auch heute noch nachweislich an der Vertreibung von Beduinen beteiligt, wenige Kilometer vom 'Wald der deutschen Länder' entfernt
4. Die vom JNF vorzugsweise angepflanzten Kiefern sind aus ökologischer Sicht ein Desaster, siehe die schwerwiegenden Brände im Carmel im Jahr 2010

Die Beurteilung des JNF kann nicht von einem einzelnen Projekt wie dem 'Wald der deutschen Länder' abhängig gemacht werden, sondern von dessen Funktion: Es handelt sich um eine koloniale Organisation mit einem ethnisch diskriminierenden Statut und einen Profiteur ethnischer Säuberung.

Es kann nicht sein, dass der Bonner Oberbürgermeister einer Organisation seine Aufwartung macht, die Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und Demokratie mit Füssen tritt.

Das gilt selbstverständlich auch für die DIG.

 (ts)

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