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Kotau der Evangelischen Akademie Tutzing vor Isael-Lobby [04.05.2017]
Die Evangelische Akademie Tutzing hat nach allem Anschein den Kotau vor der deutschen Israel-Lobby vollzogen. Eine für Mitte Mai geplante Veranstaltung wurde kurzfristig abgesagt, angeblich weil es der Akademie trotz einjähriger Vorbereitung nicht gelungen sei „alle für das Thema massgeblichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in angemessener Zahl zu gewinnen.“. Im Klartext: Die Israel-Lobby sah in der Konferenz eine Bedrohung für das offizielle Israel-Narrativ, demzufolge Israel das Opfer der von ihm gefangen gehaltenen Palästinenser ist.
Mehr zu diesem Vorfall finden sie in diesem Artikel von Alexandra Senfft. Einen Protestbrief des eingeladenen liberalen Zionisten Moshe Zimmermann an den evangelischen
Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm finden Sie hier wieder.
Update (4. Mai): Diesem Bericht
der SZ zufolge soll die Absage damit zusammenhängen, dass Judith Bernstein mit zu den Organisatorinnen
gehört. Judith Bernstein von Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe
hatte sich in Vergangenheit mehrfach dafür ausgesprochen
Israel zu boykottieren, bis es die Menschen- und Bürgerrechte der Palästinenser anerkennt.
Eine Forderung, die von den Freunden Israels routinemässig benutzt wird,
um die Boykottbefürworter mithilfe der Verkürzung der Geschichte und der
Realität in Palästina als Antisemiten zu verleumden.
(ts)
Ergänzende Links:
Verhinderte Dialoge (A. Senfft, jrn21)
Protestschreiben von Moshe Zimmermann (M. Zimmermann, mzim)
Schreiben J. Bernsteins an den deutschen Aussenminister (J. Bernstein, jb)