Institut für Palästinakunde
- IPK -

Start / Gesellschaft / Zensur (Archiv) / 2011041600

nakba-Ausstellung in Aachen: Wieder Erpressungsversuche durch Vertreter des israelischen Staatsinteresses [16.04.2011]

Aachen: Der Vorstand der 'Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit' dreht durch Die nakba-Ausstellung soll ab dem 7. Mai in Aachen gezeigt werden, und wieder treten die Vertreter des israelischen Staatsinteresses als Zensoren auf.

Während sich die Stadt Düsseldorf geräuschlos zum Helfershelfer der Interessen des 'jüdischen' Staates machte - und es der jüdischen Gemeinde erlaubte, sich entgegen liberalen und rechtstaatlichen Prinzipien als Zensor zu betätigen - nimmt der Fall in Aachen eine ganz andere Entwicklung.

Dort soll die Ausstellung in den Räumlichkeiten der evangelischen Kirche stattfinden, deren Vertreter sich den Zensurwünschen der örtlichen Israel-Lobbyisten offenbar nicht wie gewünscht beugten.

Auf das Beharren auf die Freiheit der Meinung und Information hin, hat der Vorstand der Aachener 'Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit', Nathan Warszawski, mit einer beispiellosen Hetz- und Schmierenkampagne reagiert. Die Libanonhilfe e.V., von Warszawski als 'Freiheit für Palästina'-Kämpfer' halluziniert, befände sich in einer Koalition mit Nationalsozialisten. Und dieser Koalition sei die evangelische Kirche beigetreten.

Mit weniger Aplomb, aber derselben Begründung, positioniert sich in Aachen die Deutsch-Israelische Gesellschaft. Die Ausstellung sei abzulehnen, weil sie 'Antisemitismus und der Israelfeindlichkeit Vorschub leisten' könnte. Dieser Vorstellung zufolge, müsste sämtliche Berichterstattung über Israel, unbeachtlich der Fakten, einer Vorzensur unterworfen werden: Alles was in den Augen der Israel-Lobbyisten 'Antisemitismus und der Israelfeindlichkeit' befördern könnte müsste demnach ausgeblendet werden.

Einige Beobachter der Szene glauben, dass der schrille Auftritt Warszawskis der Ausstellung nutzen könnte und dazu beitrüge Israel-Lobbyisten wie Warszawski in der Öffentlichkeit unmöglich zu machen.
Leider ist jedoch eher damit zu rechnen, dass sich auf höherer Ebene in der evangelischen Kirche Leute finden werden, die es vorziehen Warszawski nachzugeben, einfach um nicht länger mit Dreck beworfen zu werden.

Die Ausstellung wird - falls Warszawski, so wie wir hoffen, scheitert - am Samstag, den 7. Mai., um 15:00 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche, Frère-Roger-Str. 8-10, eröffnet, sie dauert bis zum 21. Mai.

In der Sache können Sie per Email bei dem in Aachen zuständigen Superintendenten Hans-Peter Bruckhoff vorsprechen, oder sich an den evangelischen Vertreter in der 'Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit', Herrn Pastor Jens-Peter Bentzin, wenden.

 (ts)

Ergänzende Links:
Palästinenser-Ausstellung: Attacken gegen evangelische Kirche (Aachener Nachrichten)
Die Christlich-Jüdische hat die nächste Krise (Aachener Nachrichten)

Eine Übersicht über unsere aktuellen Nachrichten zum Thema Zensur finden Sie hier.

Eine Übersicht über Nachrichten-Archiv zum Thema Zensur finden Sie hier.

© IPK