Institut für Palästinakunde
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"Anständige" Kölner wollen nicht mit Bildern aus Gaza konfrontiert werden [27.02.2011]

Antideutsche Logik: "Opfer" israelischer Herrschaft SIND Antisemiten, denn anderenfalls wären sie nicht deren "Opfer" geworden Einigen Kölner antideutschen Vorkämpfern für Israel ist es gelungen, eine Resolution in Umlauf zu bringen, in der verlangt wird die Kölner 'Klagemauer' zu zensieren: Jene Dauerausstellung mit Bildern, Grafiken und Karten, welche die Kölner unmittelbar mit den Ergebnissen der israelischen Gewaltherrschaft in Palästina bzw. Gaza konfrontiert.

Die Antideutschen stören sich natürlich nicht an der israelischen Gewaltherrschaft, DER Grundlage für die Errichtung und die Aufrechterhaltung des Existenzrechts des 'jüdischen' Staats auf dem Boden der Palästinenser. Sie stören sich nicht an der Gefangenschaft von c.a. 1.5 Millionen Palästinensern in einem Käfig namens Gaza, der von Israel durch eine Blockade am Rand einer humanitären Katastrophe gehalten wird und auch nicht an den barbarischen Militäreinsätzen Israels, die dazu dienen die immer wieder von diesem Käfig ausgehenden Rebellionen blutig niederzuschlagen.
Was sie stört ist vielmehr die öffentliche Darstellung dieser Gewaltherrschaft.

Uneingeschränkt solidarisch mit Israel rufen die Initiatoren der Resolution nach dem Zensor: Bilder wie das oben stehende müssten zum Verschwinden gebracht werden, enthielten sie doch 'keine Botschaften des Friedens, sondern des Hasses', wie es in der Resolution heisst.

Anders als Demokraten und Liberale betrachten die Antideutschen den Zensor nicht als einen Feind, die Zensur als ein Herrschaftinstrument aus vordemokratischer und antiliberaler Zeit, zur Behinderung der Aufklärung und der Emanzipation - sondern als einen guten Freund zur Durchsetzung ihrer Interessen und Ideologie.

Um auch die 'anständigen' Kölner Bürger dazu zu bewegen, sich willig dem Zensor zu unterwerfen, wird nach bewährtem Muster der Dämon des Antisemitismus heraufbeschworen. Antisemit - Repräsentant des unendlich Bösen - ist nach antideutscher Vorstellung jeder Deutsche - sei es sicht- oder unsichtbar, sei es bewusst oder unbewusst. Ausgenommen ist nur, wer sich uneingeschränkt zu Israel bekennt - die Antideutschen vorneweg.

Antisemit ist so unvermeidlich auch, wer das Existenzrecht des 'jüdischen Staats' auf palästinensischem Boden mit allen Implikationen - inbesondere dem israelischen Recht auf die Leugnung und die Zerstörung des Existenzrechts der Palästinenser - bezweifelt.
Konsequent zuende gedacht sind auch der auf dem oben stehenden Bild zu sehende junge Palästinenser und das blutende Mädchen in seinen Armen Antisemiten. Und so auch all jene, die Mitleid mit diesen Menschen empfinden oder behaupten, dass auch sie ein Existenzrecht hätten.

Die Bilder der Gewaltherrschaft in Gaza - die Bilder der von Israel produzierten Realität - müssten von der Kölner Domplatte verschwinden, fordert die Resolution, das sei ein Teil des Kampfs gegen den Antisemitimus:

"Mit der in extremer Einseitigkeit gegen Israel gerichteten Dauerdemonstration sind nach unserer Auffassung die Grenzen der Meinungsfreiheit in einer Stadt, die für Toleranz und Frieden steht, schon lange überschritten. Die Dauerdemonstration vermittelt keine Botschaften des Friedens, sondern des Hasses gegen ein Volk, das wie kein anderes Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurde und dessen Existenzrecht als Staat nach wie vor von vielen Kräften in der Region nicht anerkannt wird." (Quelle)

 (ts)

Ergänzende Links:
Resolution gegen antiisraelische und antisemitische Darstellungen an der so genannten "Kölner Klagemauer"

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