Institut für Palästinakunde - IPK - |
Start
/
Gesellschaft
/
Zensur (Archiv)
/
2010110400
nakba-Ausstellung: Stadt Freiburg fest im Griff israelischer Staatpropagandistik [04.11.2010]
Einer Email von Dr. Gabi Weber aus Freiburg zufolge, ist es den Bütteln des israelischen Staatsinteresses nun auch in Freiburg gelungen, den Bürgern der Stadt den Sack des israelischen Propaganda-Interesses über den Kopf zu ziehen.
Mitarbeiter des Dezernats II der Stadt Freiburg, die bis dato der Präsentation
der 'nakba'-Ausstellung in den Räumen der Stadtbibliothek am 12. Nov. zugestimmt
hatte, hätten plötzlich festgestellt, daß die 1924 in Freiburg geborene Schirmherrin
der Ausstellung, Hedy Epstein, die der deutschen NS-Mordmaschinerie 1939
mit einem Kindertransport nach England entkam, eine Terroristin sei.
(Hedy Epstein hatte sich der Free-Gaza-Flotte
angeschlossen, die darauf drängt, die ebenso inhumane wie illegale Belagerung
Gazas aufzuheben).
Eine weitere Beteiligte, Evelyn Hecht-Galinski, sei von Mitarbeitern des
Dezernats als 'benutzte Jüdin' tituliert worden.
Der ausschlaggebende Grund für den Entzug der Ausstellungsräume sei jedoch nicht der Terrorverdacht oder das Missfallen an den Ansichten Evelyn Hecht-Galinski gewesen, sondern der Umstand, daß der nakba-Ausstellung "einige Aspekte" fehlen würden.
Das IPK stellt dazu fest: Wenn etwas in der hierzulande zulässigen Israel-Berichterstattung und Israel-Geschichtsschreibung fehlt, dann sind das nicht nur "einige Aspekte" der Realität, sondern ein ganzer Haufen - von den Ausmassen eines Gebirges.
Hierzulande kann ein jeder - sogar mit finanzieller staatlicher Unterstützung, und keineswegs nur in städtischen Bibliotheken - Dinge zu Palästina behaupten, die bestenfalls (!) in "einigen Aspekten" zutreffend sind. Und für vieles von dem, was hierzulande zum dem Thema geschrieben oder gesprochen wird, trifft nicht einmal das zu. Der Regelfall besteht vielmehr darin, die Fiktionen der israelischen Staatspropaganda als 'Realität' zu verkaufen.
Was das IPK jedoch noch nie beobachtet hat ist, daß irgendeinem der Replikatoren dieser fiktionen Realität Räumlichkeiten, Sendezeit oder Zeitungsspalten verweigert wurden, weil in diesen Geschichten "einige Aspekte" fehlten!
(ts)
Ergänzende Links:
Presseerklärung der Stadt Freiburg
Erklärung von Ingrid Rumpf (Libanonhilfe)