Institut für Palästinakunde
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Erinnerung verboten - DGB Frankfurt will keine Erinnerung an die nakba [19.06.2010]

Bild einer Palästinenserin 1948 Am Donnerstag, dem 17.6., sollte die vom Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. konzipierte Wanderausstellung Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948 in Frankfurt/Main, im DGB-Haus eröffnet werden. Offenbar führten jedoch Zensur oder Selbstzensur dazu, daß der mitveranstaltende DGB in Frankfurt die Räumlichkeiten plötzlich zurückzog.

"Die Darstellung" argumentierte der DBG, entspräche "nicht unserer Politik, die auf gegenseitiges Verständnis von Juden und Palästinensern gerichtet ist.".
Dieses 'Argument' ist bar jeder Glaubwürdigkeit. Auch dem DGB wird klar sein, daß eine "Verständigung" nicht durch die Leugnung der Geschichte erreicht werden kann. Von daher ist anzunehmen, daß das Ziel des DGB allein darin bestand, die Erinnerung an die nakba zu verbieten, um sich so als besonders treuer Vasall Israels zu profilieren.

Bei der Eröffnung der paralellen nakba-Ausstellung in Tübingen, erklärte Dr. Ernst Tugendhat, emeritierter Professor für Philosophie an der FU Berlin:
"Man kann sich vom Antisemitismus nicht befreien, indem man Juden für nicht kritisierbar erklärt, sondern nur, indem man sich zu ihnen wie zu normalen Menschen verhält, die wie alle Menschen je nach den Umständen, in dem, was sie tun, kritisiert oder gelobt werden können."

Ein Rat, den sich der DGB in Frankfurt zu Herzen nehmen sollte.

 (ts)

Ergänzende Links:
Protest gegen Zensur nach Absage von Palästina-Ausstellung (jw)
Rede zur Eröffnung der nakba-Ausstellung von Prof. Dr. Ernst Tugendhat
Informationen und Hintergründe zur Absage (Palästina-Forum-Nahost)

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