Institut für Palästinakunde
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Bücherverbrennung beim 'Heidelberger Stückemarkt'? [26.04.2010]

Heidelberger Stückemarkt: Yassir Arafat unerwünscht Das ist natürlich - um es gleich vorneweg zu sagen - eine Übertreibung, jedoch mit einem wahren Kern:

Der seit 1984 alljährlich vom Theater in Heidelberg ausgerichtete 'Heidelberger Stückemarkt' ist ein Dramatikerwettbewerb und Theaterfestival, der jungen Autoren ein Forum bietet.

Dieses Jahr werden zwischen dem 29. April und 9. Mai unter anderem vier Gastspiele zum Thema Shoah zu sehen sein; das Gastland des Jahres 2010 ist Israel.

Gäste, die den Veranstalter zu ganz besonderer 'Rücksichtnahme' veranlasst haben, wie man einem offenen Brief des Verlegers des Palmyra Verlags, Georg Stein, entnehmen kann.

Eine äusserst einseitige Positionierung des 'Stückemarkts' habe sich bereits in dem Gesamtprospekt angedeutet, der stark an Publikationen des israelischen Tourismusministeriums erinnere, in dem die Palästinenser zu einer folkloristischen Kulisse reduziert würden. Dazu kämen politisch völlig unreflektierten Formulierungen in den diversen Begleittexten ("Araber gegen Juden" u.a.).

Nachdem man auch noch aufgefordert worden sei, Bücher mit dem Konterfei des ehemaligen PLO-Chefs Yassir Arafat von den Büchertischen zu entfernen, zöge es der Palmyra Verlag vor, sich nicht an der Verstaltung zu beteiligen.

Den offenen Brief des Palmyra-Verlags an den Schauspieldirektor des Theaters der Stadt Heidelberg finden Sie hier.

 (ts)

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