Institut für Palästinakunde
- IPK -

Start / Gesellschaft (Archiv) / 2016031300

BDS-Nachinspektion bei Galeria Kaufhof Bonn [13.03.2016]

BDS-Nachinspektion bei Galeria Kaufhof Bonn Die BDS-Gruppe Bonn hat im November 2015 im Rahmen einer sogenannten „BDS-Inspektion“ das Sortiment von Galeria Kaufhof Bonn auf Produkte aus den illegalen israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland, Ostjerusalem und auf den Golanhöhen untersucht. Dabei wurde eine Reihe von Waren gefunden, die in den Besetzten Gebieten hergestellt worden sind oder sein könnten.

Mit dem Vertrieb dieser Produkte unterstützt Galeria Kaufhof den Raub palästinensischen Landes und anderer Ressourcen sowie die Verdrängung von Palästinensern durch israelische Siedler. Außerdem sind diese Waren mit irreführenden Angaben über Hersteller und Herkunft versehen und verletzen damit zusätzlich EU-Recht. Die von der EU jetzt mit mehr Nachdruck geforderten klaren Herkunftsangaben zu diesen Produkten reichen aber nicht aus, weil dadurch ihr Import nicht ausgeschlossen wird. Das Völkerrecht gebietet vielmehr ein Importverbot, weil sich die am Handel mit diesen Produkten beteiligten Firmen zu Komplizen der Stabilisierung und des Ausbaus der illegalen Siedlungen machen.

Die BDS-Gruppe Bonn kritisiert den Verhalten von Galeria Kaufhof als Verstoß gegen das Völkerrecht, weist aber in ihrem Infoblatt darauf hin, dass Israel umfassend boykottiert und sanktioniert werden muss, bis die Besatzung ein Ende hat, die Flüchtlinge zurück können und die Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung Israels aufgehoben wird. Galeria Kaufhof Bonn widerspricht mit seiner Verkaufspraxis zudem der Selbstverpflichtung des Mutterkonzerns Hudson’s Bay zur ethischen Unternehmensführung. Deshalb hatte die BDS-Gruppe Bonn nach der Inspektion im November den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Galeria Kaufhof, Herrn Olivier Van den Bossche aufgefordert, sich für die die elementaren Rechte der Palästinenser einzusetzen und Produkte, die in den Besetzten Gebieten hergestellt worden sind oder sein könnten, aus seinem Sortiment zu entfernen.

Am 12. März 2016 kontrollierte die BDS-Gruppe das Sortiment von Galeria Kaufhof erneut, um festzustellen, ob die Geschäftsführung dieser Aufforderung nachgekommen ist. Leider wurden wieder viele Waren gefunden, die in den Besetzten Gebieten hergestellt worden sind oder sein könnten. Vor den Eingängen von Galeria Kaufhof verteilten BDS-Aktivisten Infoblätter an die Kunden.

Der Filialleiter von Galeria Kaufhof Bonn wurde während der Aktion gebeten, sich bei der Geschäfts-führung für die Verbannung dieser Produkte einzusetzen. Die BDS-Gruppe Bonn kündigte an, nunmehr regelmäßig die Kunden der Bonner Filiale von Galeria Kaufhof über die völkerrechtswidrigen Praktiken aufzuklären.

[ha]

 (ts)

Eine Übersicht über unsere aktuellen Gesellschafts-Nachrichten finden Sie hier.

Eine Übersicht weiterer Gesellschafts-Nachrichten in unserem Archiv finden Sie hier.

© IPK