Institut für Palästinakunde
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Klage gegen Caterpillar von US-Berufungsgericht verworfen [25.10.2007]

Die Eltern von Rachel Corrie und Angehörige von palästinensischen Opfern der von der israelischen Armee eingesetzten Caterpillar Bulldozern hatten in den USA eine Klage gegen die Firma Caterpillar eingereicht. Forderungen der Klage waren u. a. Entschädigung für die erlittenen Verluste und die Untersagung, weitere Bulldozer nach Israel zu liefern, solange diese zu völkerrechtswidrigen Zwecken eingesetzt werden. Die Klage wurde in erster Instanz abgelehnt und jetzt auch die Berufung dagegen.
Rachel Corrie wurde am 16. März 2003 von einem Caterpillar D9 Bulldozer in Rafah überrollt und getötet, als sie versuchte, das Haus eines Apothekers zu schützen, das zerstört werden sollte. Die Familie des Apothekers befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in dem Haus. Obwohl Corrie eine Signalweste trug und sich in direkter Sichtlinie des Bulldozer-Fahrers befand, wurde eine ähnliche Klage bereits von israelischen Gerichten verworfen, nach deren Urteil es sich um einen Unfall handele, da der Fahrer Corrie nicht gesehen habe.

Zu den weiteren Klägern gehören:

Die Al Sho'bi Familie aus Nablus. Im April 2002 wurde ihr Haus nachts während einer israelischen Militäroperation ohne Warnung angegriffen. Vater Umar, seine Schwestern Fatima und Abir, sein Bruder Samir und dessen schwangere Frau Nabila sowie ihre drei 4, 7 und 9 Jahre alten Kinder wurden getötet.

Die Fayed Familie aus dem Flüchtlingslager Jenin. Der gelähmte Jamal Fayed wurde 2002 während einer israelischen Militäroperation getötet, weil er das von den Bulldozern zerstörte Haus nicht rechtzeitig verlassen konnte.

Die Abu Hussein Familie aus al-Salam in der Nähe von Rafah. Während einer Hauszerstörung wurden sechs Familienmitglieder verletzt, konnten aber letztlich lebend entkommen.

Die Khalafallah Familie. Im Juli 2004 zerstörte die israelische Armee 70 Häuser im Khan Yunis Flüchtlingslager, darunter das Heim von Ibrahim Khalafallah und seiner Familie. Bei der Attacke wurde der über 70 Jahre alte kranke Ibrahim Khalafallah getötet, weil er das Haus nicht rechtzeitig verlassen konnte, obwohl seine Frau versuchte, den Fahrer des Bulldozers aufzuhalten.

Das Berufungsgericht verwarf die Anfechtung des Urteils letztlich, weil es sich nicht in außenpolitische Belange einmischen könne. Da die US-Regierung die Lieferung der Bulldozer an die israelische Armee finanziert habe, handele es sich um eine außenpolitische Maßnahme.

(Die Abbildung zeigt einen Caterpillar D9 Bulldozer.)

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