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Medien (Archiv 2014)
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2014013100
taz verbreitet Siedler- & Kolonialpropaganda der 'Aktion 3. Welt Saar' [31.01.2014]
Im Dezember letzten Jahres verbreitete die taz einen mehrseitigen Text einer scheinbaren 3.-Welt Soligruppe - 'Aktion 3. Welt Saar' - mit dem Titel „Vorsicht, die Helfer kommen!“.
Was zu Beginn nach einer progressiven, wenn auch altbackenen Kritik
an den Auswüchsen der NGO-Industrie aussieht, entpuppt sich bei
weitergehendem Studium als ätzendes Gemisch aus vorsätzlichen
Fälschungen, intellektueller Unfähigkeit und rassistischer Demagogie.
Anstelle die Zurichtung der palästinensischen Zivilgesellschaft auf die Interessen westlicher GO/NGO-Geldgeber zu kritisieren, stürzen sich die Verfasser auf NGOs wie 'amnesty international' und IPPNW, um sie des Antisemitismus zu bezichtigen.
Was die 'Aktion 3. Welt Saar' offenbar ganz besonders in Rage versetzt hat ist, dass diese Organisationen sich nicht darauf beschränken die Besatzer zu subventionieren, indem sie das von ihnen erzeugte Elend mit ihren Mitteln abmildern, sondern dass sie sich an der Seite der Palästinenser positioniert und öffentlich gegen die israelische Politik der gezielte Unterentwicklung, Isolierung und Vertreibung der Palästinenser protestiert haben.
Dazu wird die raubkriminelle Realität der Besatzung in dem Pamphlet mit surrealen
Behauptungen zugekleistert (die HAMAS habe den Schlüssel Gazas in der Hand),
ausgeblendet oder in das Reich antisemitischer Hirngespinste verbannt (darunter
auch die "Besatzung" als solche).
Eine Verdrängungsleistung, welche die Voraussetzungen liefert, um sich
mit Israel solidarisieren zu können. Solidarität mit einer auf Täuschungen
basierenden Projektion, die allein dazu dient, sich auf Kosten der Palästinenser
von der Last des Holocaust befreien zu können.
Eine ebenso sachkundige und detaillierte wie auch vernichtende Analyse des zu dem Pamphlet gehörenden Angriffs auf eine Studie von 'amnesty international' - Troubled Waters - Palestinians denied fair access to water - durch den in Ramallah lebenden Hydrologen Clemens Messerschmid können Sie hier wiederfinden.
Die taz hat sich auch auf Nachfrage nicht von dem Schmierenstück distanziert
und die Verbreitung der menschenverachtenden Siedler- & Kolonialpropaganda
der 'Aktion 3. Welt Saar' als einen Teil ihres Einstehens für die "Pressefreiheit
und Meinungsvielfalt" bezeichnet.
Ein weitere guter Grund die taz zu boykottieren, in der Kriegstreiber und
Kolonialismus-Apologeten wie Johnson und Knaul freie Hand haben.
(ts)
Ergänzende Links:
Rassismus und israelische Propaganda als linke Kritik getarnt (Jüd. Stimme)
Aktion 3. Welt Saar: 'Unzurechnungsfähigkeit aus Größenwahn' (C. Messerschmid)
Islamfeindlichkeit von links - Was die Aktion 3. Welt Saar unter "Multikulti" versteht (ak)