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Normalisierungspropaganda "Goldrausch statt Intifada - Aufbruch in Palästina" (WDR Weltweit) [24.01.2014]

Palestinian farmer in Qaryut in front of his damaged olive trees Am 21. Januar hat der WDR mit der Sendung Goldrausch statt Intifada - Aufbruch in Palästina eine Aneinderreihung neoliberaler Klischees über Palästina vorgeführt, die rein gar nichts mit der Realität in den besetzten Gebieten zu tun haben, sieht man von einer dünnen Schicht von Profiteuren des allein auf Verschuldung und Auslandshilfen beruhenden 'Aufschwungs' in Palästina ab.

Die bedeutenste "Leistung" der beiden Autoren, Michaela Heine und Ghislain Barallon, besteht darin einen halbstündigen Film über Palästina zu drehen, der gänzlich ohne die Nennung der ruinösen, alles erstickenden Besatzung auskommt.

Was auf den ARD-Webseiten als 'Palästina jenseits der Klischees' vorgestellt wird, ist allerreinste Normalisierungs-Propaganda: Der Versuch die Besatzung unsichtbar zu machen und Bilder zu zeigen, die ein Leben in Normalität vortäuschen.

Als das IPK 2013 die Niederlassung von 'Canaan Fair Trade' bei Jenin mit einer Besuchergruppe aufsuchte, erklärte der Geschäftsführer detailliert, wie die Besatzung die Olivenbauern wirtschaftlich ruiniert und den Export der Produkte der Firma behindert und verteuert.
In dem Werk von Heine und Barallon findet sich nicht ein Wort davon wieder.

Was den Olivenbauern Sorgen macht ist auch sicher nicht die Qualität der Ölpressen von 'Canaan Fair Trade', sondern der Landraub durch die Ausbreitung der Siedlungen und Siedlerstrassen, der den Besatzern geschuldete Wassermangel sowie die Gefahr, die von brandschatzenden jüdischen Siedlern unter dem Schutz der israelischen Armee ausgeht.

Nichts davon findet sich in "Goldrausch statt Intifada - Aufbruch in Palästina" wieder. Zufall?

 (ts)

Ergänzende Links:
Settler violence: Think of it like burning down a Jewish business

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