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2010042102
Buchvorstellung: „Der Würfelspieler” von Mahmoud Darwish (2010) [21.04.2010]
Während mehr als vier Dekaden war Darwish nicht nur eine Ikone der Palästinenser;
er galt als der größte lebende Dichter arabischer Sprache schlechthin und als
einer der bedeutendsten Innovatoren der arabischen Lyrik ...
„Vielleicht zum ersten Mal in der neueren Geschichte haben arabische Könige
und Präsidenten den Tod eines Lyrikers beklagt”, schrieb der
jordanische Schriftsteller Fakhri Saleh in seinem Nachruf in der Neuen Zürcher Zeitung.
Wenige Wochen vor seinem Tod im August 2008 veröffentlichte Mahmoud Darwish
in der in London erscheinenden Zeitung Al-Quds al-arabi sein langes Gedicht
„Der Würfelspieler”.
Bereits mit den ersten Versen setzt Mahmoud Darwish zu einer schonungslosen Selbstbefragung
an, jenem Sich-selbst-in-Frage-stellen, das sein Spätwerk bestimmte. Dabei werden Leben
und Dasein zu einem Spiel des Zufalls und stehen unter der spürbaren Gegenwart des Todes,
während die Suche nach der verlorenen Heimat weitergeht.
Die Unmittelbarkeit, mit der Darwish diese Gratwanderung mit Bildern von
Vergeblichkeit und Hoffnung, Zweifel, Zerrissenheit, Angst und Liebe verbindet, macht
dieses Gedicht zu einem literarischen Vermächtnis.
Der Gedichtband vereinigt den arabischen Text und die Übertragung in die deutsche Sprache durch den engen Freund und Lyriker Adel Karasholi, der auch das Vorwort verfasste.
Das Buch kann in der Präsenzbibliothek des IPK eingesehen werden, wofür wir
uns beim A1-Verlag bedanken möchten.
Wenn Sie eine Rezension des Buchs schreiben möchten, dann besuchen Sie
uns doch bitte in unserem Büro in der Weißenburgstrasse 11 in Bonn.
(ts)
Ergänzende Links:
Rezension von Kristin Kretschmann