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Die Entführung Hamads aus dem Serail! [27.11.2013]

Islamkritik setzt auf klassische rassistische Stereotype 'Islamkritiker' prostituieren sich seit jeher als Stich­wort­geber für die einheimische Israel-Solidarität. Die ebenso publicity-trächtige wie mysteriöse Entführung des ob seiner Herkunft besonders authentischen Unter­gangs­propheten des Islams Hamed Abdel-Samad, veranlasste Dr. Izzedine Musa (GHUP e.V.) aus Bonn zu folgender Polemik:

Das muslimische Feigenblatt aller Islamophoben in Deutschland, Hamed Abdel-Samad, wurde in Ägypten entführt. Zuerst gilt unser Mitgefühl ihm und seinen Angehörigen, und wir alle in Deutschland hoffen, dass er wohlbehalten wieder frei kommt. Der Freund von Henryk M. Broder hat von seinem Meister gelernt: Er ist ebenso ein Selbstdarsteller wie der islamophobe Zionist Broder. Also, keine Angst, Abdel-Samad wird in einigen Tagen wohlbehalten wieder auftauchen. Wie er seine Entführung plausibel machen wird, darauf darf man gespannt sein.

Für mich ist das Entführungsszenario stümperhaft inszeniert und nichts anderes als eine Finte, um wieder Publicity in Deutschland und ganz besonders bei seinen neokonservativen Brötchengebern und seinem Lehrmeister Henryk „Mohammed“ Broder zu sorgen, damit eine neue „Safari“ von den Öffentlich-Rechtlichen Fernsehanstalten auf Kosten des Gebührenzahlers finanziert wird.

Der Abtrünnige Samad war bei den Islamisten in Ägypten für seine Schmähungen und Verleumdungen des Islam bereits bekannt. Zuletzt hat er in einem Vortrag den Islam mit dem neokonservativen Begriff des „Islamfaschismus“ belegt. Die übelste Verleumdung, die man gegenüber dem Islam aussprechen kann. Zuvor hat er vom Tahrir-Platz immer live berichtet. Kein Islamist hat ihm auch nur ein Haar gekrümmt. Im Getümmel wäre das nicht einmal aufgefallen. Seine so genannte Verletzung war bereits ein PR-Gag. Zurück in Deutschland hat er die erste Nebelkerze gezündet: Die Islamisten wollten angeblich seinen „Kopf“, sie bedrohen ihn mit dem Tod. Diese PR-Masche führte zu einem Medien-Hype. Gleichwohl war er mit HMB stets auf deren lächerlichen Safari zu sehen. Ist dies nicht merkwürdig, wenn man behauptet, man werde mit dem Tod bedroht?

Obwohl er auf der „Todesliste“ der Salafisten steht, fliegt er wieder nach Ägypten. Er hat sogar einen ägyptischen Leibwächter, auf Verlangen des Auswärtigen Amtes, bekommen. Was für eine Hybris. Er geht zu einer anonymen Verabredung, ohne Leibwächter versteht sich! Und, wie sein Bruder im Fernsehen berichtet, wollte der Hamed ohne Bodygard gehen. Und plötzlich ist der Hamed weg. Er sei entführt worden, heißt es.

Ich wette meinen Kopf, dass die Islamisten nichts mit dem Verschwinden von Hamad Abdel-Samad zu tun haben. Er wird in den nächsten Tagen wohlbehalten wieder auftauchen und wird in aller Munde sein. Broder und Hamad waren schon immer ihre besten Selbstvermarkter.

 (ts)

Ergänzende Links:
Abdel-Samad: Das ist der Grund für den Hass der Islamisten (spiegel)
Islamkritiker Hamed Abdel-Samad: "Er bettelte, freigelassen zu werden" (spiegel)
Mysteriöses Treffen im Al-Azhar-Park von Kairo (bz)

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