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Meinung (Archiv)
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Judith Butler, der JNF und die Schaffung einer Atmosphäre der Angst [13.09.2012]
Der Versuch der Skandalisierung der Adorno-Preisträgerin Judith Butler hat den Bremer Journalisten Arn Strohmeyer zu einem lesenswerten Kommentar veranlasst, der eine Erklärung für das Schweigen der Stadt Bonn und der lokalen Initiatoren der 'Interkulturellen Woche' zu der von ihnen selber betriebenen Promotion der bedeutensten Kolonialorganisation Israels liefert.
… Die gewollte und beabsichtigte Folge eines solchen Vorgehens
ist die Schaffung einer Atmosphäre der Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf,
die eine offene Diskussion über die Politik Israels nicht mehr zulässt.
Die Gesellschaft und jedes Individuum soll Zensur üben, was
bedeuten würde: „Man könnte auf der Grundlage des Wunsches, antisemitische
Ansichten und Einstellungen nicht weiter stärken zu wollen, zu
dem Schluss kommen, dass bestimmte Vorgehensweisen des israelischen
Staates - Gewalttätigkeiten und Mord an Kindern und Zivilisten -
nicht missbilligt werden dürfen, sondern unkommentiert und unbeanstandet
hingenommen werden müssen, und dass auch die Fortsetzung dieser
Gewalttätigkeiten unbehelligt vom Protest und der Empörung der Öffentlichkeit
geduldet werden muss, aus Angst, irgendein Protest gegen sie würde auf
Antisemitismus hinauslaufen, wenn nicht gar selbst Antisemitismus sein.“
Was auf eine vollständige Immunisierung der israelischen Politik hinausliefe,
sei sie auch noch so gewalttätig.
Das Ziel ist, eine Atmosphäre der Angst zu schaffen, die jede Kritik an Israel unmöglich macht
(ts)