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Meinung (Archiv)
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Beate Klarsfeld steht für Rechtsruck in der LINKEN [03.03.2012]
Spätestens seit der Ära Schröder scheinen linke, gemeinhin dem sozialdemokratischen Spektrum zugerechnete Parteien von einer grauenhaften Krankheit befallen zu sein, dem Zwang sich selbst zu verstümmeln.
Die betroffenen Parteien erscheinen so von dem rastlosen Drang befallen
zu sein alles aus der eigenen Programmatik und dem Personal
herauszuschneiden, was auch nur im allerentferntesten als
progressiv gelten könnte.
In den so entstehenden Fehlstellen setzen sich anschliessend Ideologien und Ideologen fest, die für gewöhnlich bei der Rechten zuhause sind: Anstelle des Pazifismus treten ein militanter Bellizismus und Militarismus - manifest in dem Bekenntnis zu Israels grenzenloser Staatlichkeit und seinen Eroberungskriegen - an die Stelle eines sozialen Humanismus tritt ein rassistisch angehauchter Sozialdarwinismus - prototypisch vertreten durch den 'Volksaufklärer' Thilo Sarrazin.
Das Ergebnis ist Verwandlung der deutschen Parteiendemokratie in einen rechtsgewirkten Einheitsbrei, kulminierend in dem Einheitskanzler-Kandidaten Joachim Gauck, der mit einem Wahlergebnis rechnen darf, das an die Ergebnisse von Staatsratswahlen in der DDR erinnert.
Betroffen ist neben SPD und GRÜNEN auch die LINKE, die sich dem angestaubten Charme des 'Kandidaten der Herzen' entzog, um Beate Klarsfeld zur Kandidatin zu küren. Eine Kandidatin, die in ihrer französischen Wahlheimat als Verfechterin der herrschenden Verhältnisse bekannt ist, und die den in manchen Augen unzuverlässigen Joachim Gauck als Apologetin Israels grenzenloser Staatlichkeit leicht zu übertreffen vermag.
(ts)
Ergänzende Links:
Gauck und der Holocaust (taz)
Offenbarungseid: Die Linke und die Wahl des Bundespräsidenten (hintergrund)