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Mahmoud Abbas ist der Totengräber Palästinas [30.01.2012]
In diesem Interview enblättert sich Mahmoud Abbas in einer noch nie da gewesenen Deutlichkeit als reinblütiger Appeasement-Politiker. Als ein Vertreter jener irrwitzigen Politik die auf dem Glauben beruht, dass man den Agressor durch konsequentes Nachgeben, letztlich durch die vollständige Selbstaufgabe aufhalten könne.
Bei Mahmoud Abbas geht der Irrwitz allerdings noch ein bisschen
weiter. Für die rührende Art und Weise, mit der er sich um die
Sicherheit und das Wohlbefinden der israelischen Besatzer sorgt -
die nicht nur die Palästinenser, sondern auch ihn ganz persönlich
zur Geisel genommen haben - gibt es eigentlich nur eine Erklärung,
ein Stockholm-Syndrom.
Wie alle Appeasement-Politiker zeigt sich Abbas grundsätzlich ausserstande zu verstehen, dass Appeasement nicht funktionieren kann:
A: Warum versteht die andere Seite nicht, was es bedeutet, dass wir Palästinenser de facto die israelischen Grenzen bewachen?
Und obwohl er von Niederlage zu Niederlage eilt, gibt es für ihn keine Alternative:
Q: Warum dann überhaupt weiterverhandeln?
A: Wir haben keine andere Wahl.
Allein schon die Idee, sich gegen seine Geiselnehmer und Unterdrücker zu wehren erfüllt ihn mit tiefster Angst und Abscheu:
A: Wir werden nie wieder zum bewaffneten Kampf zurückkehren!
Konsequenterweise denkt er auch nicht darüber nach, wie er den Geiselnehmern entkommen oder sie überwältigen könnte. Was ihn vielmehr umtreibt, ist deren Wohlergehen:
A: Ich verstehe die Angst [vor dem arabischen Frühling] der Israelis sehr gut, es ist eine sehr schwierige Situation für ihr Land.
Q: Sie befürchten nicht, dass auch in Palästina eine neue, radikalere Generation die Macht übernimmt?
A: Ich hoffe, dass es nicht so kommt.
Für Abbas zählt nicht die Sicherheit der Palästinenser, sondern
allein die Sicherheit Israels.
Auch wenn die Siedler und ihre staatlichen Helfer morden,
vertreiben und plündern, garantiert Abbas für ihre Sicherheit:
A: Ich garantiere dafür [Sicherheit]. … In den letzten fünf Jahren hat es im Westjordanland keinen einzigen Vorfall gegeben, der Israels Sicherheit betrifft.
Abbas zweifelt auch nicht am Recht Israels ihn
und die Palästinenser als Geiseln zu halten, sowie an
deren Recht auf das 1948 eroberte palästinensische Territorium.
Sie - die Palästinenser seien an ihrer Situaton selber schuld.
Hätten sie schon 1947 eine konsequente Appeasement-Politik verfolgt,
dem Teilungsplan zugestimmt, so sähe ihre Lage heute ungleich besser
aus behauptet Abbas unter der Vernachlässigung der Tatsache, dass
auch dies die Vertreibung hundertausender Palästinenser zur Voraussetzung
gehabt hätte.
A: Wir haben den historischen Fehler gemacht, dem Teilungsplan von 1947 nicht zuzustimmen. Darauf folgten Krieg und Vertreibung, und das palästinensische Gebiet schrumpfte weiter. Der Krieg 1967 brachte die Besatzung.
Auch für den eigenen Staat auf 22% der Fläche Palästinas, an den er scheinbar immer noch glaubt, fordert er - im Interesse Israels - keine Souveränität:
A: Wir sind sogar bereit, die Nato auf unserem Territorium stationieren zu lassen!
Mehr noch - dass er, der Präsident der Palästinenser, ein ergebener Diener Israels ist erfüllt ihn sogar mit Stolz:
A: … die israelischen Generäle und Geheimdienstler werden Ihnen sagen: Hut ab vor Abu Masen, er macht einen exzellenten Job!
Und die Appeasement-Poltik ist nicht etwa nur sein persönliches Credo:
A: Der Friedensprozess ist nicht die private Politik von Mahmud Abbas. Er ist in der Fatah tief verwurzelt.
Fazit
Mahmoud Abbas ist der Totengräber Palästinas und seiner arabischen Bewohner.
(ts)