Institut für Palästinakunde
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Schweigen in Ramallah und Berlin - Warum mit Mahmoud Abbas kein Staat zu machen ist [12.07.2011]

Verhandeln bis zur letzten Unterhose ... Während tausende von Aktivisten weltweit daran gearbeitet haben eine neue Gaza-Flotte zustande zu bekommen - wissend, dass das einigen der Teilnehmer das Leben kosten könnte … - während hunderte Aktivisten Geld und Zeit geopfert haben, um nach Bethlehem zu gelangen - ohne sich dabei zu verleugnen - wofür über einhundert von ihnen eingesperrt und deportiert wurden - was hat die PA in Ramallah, die PLO oder auch nur die Generaldelegation in Berlin zu all dem gesagt?

Nichts.

Die Vertreter des 'Palästinensischen Volkes', der abgehalfterte Präsident und ebenso die Generaldelegation in Berlin fanden diesen Einsatz für keiner Bemerkung würdig.

Zum Beweis betrachte man die Seiten der General-Delegation - oder lese die Schlagzeilen ihres neuesten Newsletters: Nachricht: 32 Topdiplomaten für unabhängiges Palästina - Deutsche Botschafter fordern Bundesregierung auf, den Antrag der palästinensischen Regierung bei der UN zu unterstützen // Kulturkalender: Schuhgröße 37: Frauenfußball in Ägypten, Palästina, der Türkei und in Berlin - Ausstellung von Claudia Wiens über Fußball spielende Frauen und Mädchen

Real- und Geopolitisch mögen die Anstrengungen der Gaza-Flottilla und der rund 40 pal. NGOs nicht groß ins Gewicht fallen. Aber sie nur mit schweigendem Desinteresse zu betrachten, das ist nicht nur unverschämt.

Es zeigt auch einmal mehr, wofür die PA und deren Präsident stehen: Sie stehen allein für sich selbst und ihre Entourage.

Diese Clique hat nur ein Interesse: Das Interesse die Scharade vom 'Palästinensichen Quasi-Staat' fortzusetzen und sich von den westlichen Geldgebern für den Ausverkauf des Landes und der Freiheit der Palästinenser bezahlen zu lassen.

Die Organisatoren der Gazaflotte und der Aktion 'Willkommen in Palästina' - Aktionen die von Israels Führung genutzt wurden, um sich wieder mal nach Kräften zu blamieren - sind in den Augen der PA schlicht Störer, die den reibungslosen Ablauf ihres Geschäftsmodells - 'Palästinensisches Land für internationales Schmiergeld' - zu behindern drohen.

Wer immer noch so naiv ist zu glauben, dass man diesem Personal im September die Geschicke eines 'Palästinensischen Staates' überlassen sollte, dem ist nicht zu helfen.

Mit diesem Personal ist kein Staat zu machen, bestenfalls ein Bantustan.

 (ts)

Ergänzende Links:
The PLO is to "liberate" not to legalize partition (Salman Abu Sitta)

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