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2011041600
Mer-Khamis - Arrigoni - Killing the solidarity movement [16.04.2011]
Auf den aussenstehenden Beobachter wirkt die 'Inszenierung' der Ermordung
Vittorio Arrigonis schlicht unzusammenhängend und unglaubwürdig.
Die einzelnen Teile der Geschichte des Mordes wollen einfach nicht zuzusammen passen.
Der Mord passt dazu weder nach Palästina noch nach Gaza. Und angesichts der Revolten in
den benachbarten arabischen Länder passt er auch nicht in die Zeit.
Besonders schwerwiegend ist, dass die Morde - sowohl der Mord an Arrigoni
wie auch der an Juliano Mer-Khamis - nicht allein den Personen galten,
sondern der gesamten internationalen Palästinasolidarität.
Mit der Auswahl besonders herausragender Persönlichkeiten wollten die Täter offenbar Angst und Zweifel verbreiten: Die Angst davor nach Palästina - insbesondere Gaza - zu fahren, um die Menschen dort zu unterstützen. Den Zweifel an dem eigenen Engagement: Macht es Sinn Menschen helfen zu wollen, die scheinbar nicht davor zurückschrecken, ihre aktivsten und vorbildlichsten Unterstützer zu ermorden?
Auf Basis der wenigen bekannten Fakten ist es müssig darüber zu spekulieren, ob die Mörder in Jenin oder Gaza wirklich einheimische Fanatiker waren, die an den Slogan - 'Der Islam ist die Lösung!' - glauben oder ob es sich um von den Besatzern gedungen Mietlinge handelt.
Beantworten wird diese Frage die Zeit. Fällt in in den nächsten Wochen ein weiterer prominenter Palästina-Aktivist einem palästinensischem Phantom-Mörder zum Opfer, so muss man davon ausgehen, dass die Besatzer hier unmittelbar ihre Finger im Spiel haben.
(ts)
Ergänzende Links:
Presseerklärung des Zambonverlages
ISM confirms the death of Vittorio ArrigoniPresseerklärung des Zambonverlages