Institut für Palästinakunde
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Nachlese: Ribhi Yousef aus Nilin zu Gast im Cafe Palestine Bonn [03.02.2013]

Ribhi Yousef aus Nilin zu Gast im 'Cafe Palestine Bonn' Zum Reisebericht von Dr. Ribhi Yousef aus Duisburg war das Cafe Palestine im Haus Migrapolis' wieder einmal bis zum letzten Platz voll besetzt.

Die Stärke des Vortrags von Ribhi Yousef, der es erst im vorangegangenen Jahr gewagt hatte nach Nilin, zurück an den Ort seiner Kindheit zu reisen, lag in der Schilderung der persönlichen Begegnung mit einem Staat und dessen Organen, der den größten Teil seiner Energien darin zu stecken scheint, sich immer neue menschenverachtende Schikanen für die Palästinenser auszudenken.

Schon die Einreise gestaltete sich als ein entwürdigender, mehrstündiger Hindernislauf: Besonders beeindruckend dabei die Leistung eines Beamten bei der Passkontrolle, der es vermochte Ribhi Yousef schweigend eine halbe Stunde (!) lang mit dessen Konterfei im Pass zu vergleichen, um dann exakt und sinnlos all die Fragen noch einmal zu stellen, die Yousef zu diesem Zeitpunkt schon rund ein dutzend mal beantwortet hatte.

Zu den Schikanen, deren Ziel darin besteht, die Palästinenser zur Aufgabe ihrer Existenz in ihrer Heimat zu nötigen, gesellt sich der Versuch ihre Existenz zu verleugnen.

Dies manifestiert sich bereits in der Beschilderung der Strassen in der Westbank: Palästinensische Dörfer oder Städte existieren schlicht nicht auf den israelischen Strassenschildern, womit das Vertreibungs-Ziel des 'Jüdischen Staats' bereits vorweggenommen wird.

Dasselbe Muster wiederholt sich bei der 'Mauer', die Qalqilia vollständig umschliesst: Während die Palästinenser die Mauer in Qalqilia nicht übersehen können, hat der israelische Staat die Mauer auf seiner Seite mithilfe von Bäumen und eines Erdwalls fast zum Verschwinden gebracht.

Mit diesen und andere Beispielen machte der Vortrag Ribhi Yousefs zweierlei deutlich:
1. Der israelische Staat ist auf Täuschungen und Illusionen aufgebaut.
2. Sein oberstes Ziel besteht im Ruin der Existenz der Palästinenser.

Diesem Unrecht, so Yousef, dürfe man in Deutschland nicht teilnahmslos zusehen.
Die Deutschen hätten schon einmal einem anderen grossen historischen Unrecht teilnahmslos zugesehen - mit den entsprechenden Konsequenzen für die Palästinenser. Dies dürfe sich nun nicht noch einmal wiederholen.

 (ts)

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