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Sascha Pommrenke auf Antisemitismus-Trip in Hildesheim [12.08.2016]

Gefühlte 99% aller Antisemitismus-Experten im Palästina-Umfeld darf man getrost als Scharlatane abschreiben. Das gilt offensichtlich auch für Sascha Pommrenke, der in Israelkritik oder Antisemitismus? im Online-Magazin telepolis erstmals negativ auffällt.

An der Oberfläche geht es in dem Artikel um ein Seminar an der Hildeheimer Hochschule zum Thema "Die soziale Lage der Jugendlichen in Palästina". Folgt man dem in dem Artikel gemachten Angaben, so ermangelte es der Leiterin des Seminars, einer Deutsch-Palästinenserin, schlicht an der professioneller Distanz zu dem Thema, die man von einer Hochschule wohl erwarten darf.

Unter normalen Umstände hätte das der Hochschule nur - womöglich zurecht - den Vorwurf der Einseitigkeit eingetragen. Da hier jedoch Israel im Spiel ist, das Kronjuwel deutscher Staatsraison, musste das Urteil wohl zwangsläufig "Antisemitismus!" lauten.

Dafür spult Pommrenke das übliche Programm der Antisemitismus-Diffamierung ab, zwischen Ahnungslosigkeit, Lächerlichkeit und Hysterie schwankend.

Antisemitismus sei - doziert Pommrenke - "Das Abstreiten des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen."
Tatsache ist jedoch, dass es kein Recht auf Selbstbestimmung unter der Voraussetzung der Aufhebung der Selbstbestimmung anderer - etwa der Palästinenser - gibt, sowie das Israel als exklusiv jüdischer Staat selbstverständlich ein rassistischer Staat ist - ohne hier die Frage diskutieren zu wollen, ob Juden oder Palästinenser als "Rasse" bezeichnet werden können.

Des Antisemitismus überführt werden micht nur Erich Fried, der in "Bezwinger der Wüste" den - so Pommrenke - "antisemitischen Turn lyrisch zu verpacken" vemochte: "Bevor die Juden die Wüste bezwingen können müssen sie hier die Wüste erst selber machen".
Auch Nurit Peled-Elhanan, soll mit folgendem Diktum die Ritualmord-Legende propagieren: "Ich möchte meine Worte der Erinnerung an die palästinensischen Kindern widmen, die regelmäßig kaltblütig ermordet werden, nicht wegen eines menschlichen Fehlers und nicht wegen technischer Irrtümer, wie das in den Medien unterstellt wird, sondern in Erfüllung korrekter Verfahren, Kinder, für deren systematische routinemäßige Ermordung niemand schuldig gesprochen wurde."

Die Erklärung für diesen und anderen Blödsinn liegt vermutlich darin, dass Pommrenke folgendes wirklich ernsthaft glaubt:
"Antisemitismus ist eben kein rein sprachliches Phänomen, sondern in seiner letzten Konsequenz immer tödlich. Am Ende steht der Vernichtungswunsch. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert wird."

Angesichts dessen müssen sich die Palästinenser wohl bei ihren Besatzern bedanken, dass diese - Achtung Antisemitismus (!) - noch nicht zu den Mitteln der Massenvernichtung gegriffen haben.

Fazit: Als Nahost-Spezialist ist Pommrenke eine Lachnummer, als Antisemitismus-Experte - im Sinn professioneller Diffamierung der Palästinenser - wirkt er jedoch recht überzeugend, wenn auch ein bisschen platt und manchmal etwas zu dick auftragend.

 (ts)

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