Start / Aktivitäten / Neue Herausforderungen für Frauen-Organisationen in Palästina - Vortrag der Leiterin der 'Mothers School Society' in Nablus (9. Mai 19)
[ Entfällt! Referentin erkrankt. ]
Neue Herausforderungen für Frauen-Organisationen in Palästina
Vortrag der Leiterin der 'Mothers School Society' in Nablus
Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir - das
Institut für Palästinakunde e.V. und der
Deutsch-Palästinensische Frauenverein e.V - würde uns sehr freuen,
Sie am 9. Mai (Donnerstag) zum Vortrag "Neue Herausforderungen für Frauen-Organisationen in Palästina" im Cafe des
MIGRApolis-Haus
in der Brüdergasse 16-18 ab 19:00 begrüssen zu dürfen.
Unsere Referentin ist die 1947 in Haifa geborene Palästinenserin Majida Al-Masri, die ehemalige Leiterin von Nablus 'Mothers School' in Nablus,
die unter Ministerpräsident Salam Fayyad von 2008 bis 2013 das Sozialministerium führte.
Die "Mothers School Society" wurde 1999 im Askar Flüchtlingslager in Nablus gegründet.
Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die soziale und ökonomische Stellung von
jungen Frauen und Müttern durch Ausbildungs- und Förderprogramme zu verbessern.
Schon ein Jahr nach der Gründung wurde das Angebot auf die Stadt Nablus sowie die umliegenden
Dörfer ausgedehnt. Heute arbeiten etwas mehr als dreissig Frauen - inklusive von
Praktikantinnen - für die Organisation.
Frauen leiden besonders unter den Bedingungen im Flüchtlingslager und den Folgen der Besatzung.
In den äusserst dicht bewohnten Lagern gibt es keine Privatsphäre - und kaum adäquate
soziale oder ökonomische Infrastruktur.
Frauen tragen häufig auch die Hauptlast der Familienarbeit, da die Männer häufig abwesend sind,
entweder weil sie fernab der Heimat arbeiten müssen - oder im Gefängnis sitzen.
Zu den Angeboten der Organisation für Familien gehören 'summer camps' und 'open days',
die den Kindern einige sorglose Stunden oder Tage schenken, während sich die
Frauen untereinander austauschen können.
Andere Angebote richten sich gezielt an Frauen.
Dazu zählen Informationen über Rechte der Frauen bei geschlechtsbezogener
Diskriminierung, sowie Angebote zur Mediation oder die Begleitung vor Gericht.
Bei Trennungen hilft die Organisation Frauen ihre Ansprüche durchzusetzen.
Unterhaltsklagen können sich leicht über mehrere Jahre hinziehen - und die Männer
weigern sich oft zu zahlen, auch wenn sie dazu verurteilt wurden.
Seit dem Sommer 2016 gibt es auch ein Programm um Frauen, die in illegalen
jüdischen Siedlungen arbeiten, alternative Erwerbsmöglichkeiten aufzuzeigen,
da die Frauen dort häufig sehr schlecht behandelt werden.
Daneben gibt es auch Förderprogramme für weibliche Studentinnnen, zur Zeit
zwanzig Frauen, die sich dafür in die Arbeit der Organisation einbringen.
Neue politische und finanzielle Probleme durch die USA
Mit der neuen amerikanischen Administration unter Donald Trump, einem Alliierten Netanjahus
und Unterstützer der Siedler, hat sich sich die Situation stark verschlechert.
Im Dezember 2017 erklärte die Trump-Administration, die illegale
Annexion Ost-Jerusalems
durch Israel anzuerkennen. Im August 2018 verkündeten sie den
Stop aller Hilfen für die palästinensischen Flüchtlinge, was unmittelbare Auswirkungen auf das Askar-Lager in Nablus hat.
Im September 2018
schloss sie die Vertretung der PLO.
Im März 2019 erklärte sie, die israelische
Annexion des Golan anerkennen zu wollen.
Und Netanjahu, dem es gelungen ist den
Konflikt zwischen den Golf-Arabern und dem Iran für Israels Zwecke zu instrumentalisieren, hat folgerichtigerweise kurz vor der Wahl im April erklärt, die grösseren
israelischen
Siedlungsblöcke in der Westbank annektieren zu wollen.
Wie sich das auf Nablus auswirken wird, ob die EU und Deutschland intervenieren werden und was sich die Menschen in
Nablus von der Zivilgesellschaft in Deutschland erhoffen - all das wird Gegenstand des Vortrags und der Diskussion mit Majida Al-Masri sein.
Für die Übersetzung des arabisch-sprachigen Vortrags wird gesorgt.
Etwaige Spenden sollen an die 'Mothers School Society' in Nablus gehen.
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Details zur Veranstaltung
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Tourplan
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Datum
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Ort
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Veranstalter
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4. Mai
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Hamburg
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Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V.
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9. Mai
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Bonn
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Institut für Palästinakunde e.V. 'Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V.'
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Das 'Café Palestine Bonn'

Das 'Café Palestine Bonn' wird (ab September) an jedem 1. Sonntag eines Monats,
um 15:00 Uhr, im Bonner
MIGRApolis-Haus
in der Brüdergasse 16-18 stattfinden.
Geplant sind Vorträge, Lesungen und Performances jedweder Art, die
mit Palästina und Israel in Beziehung stehen. Eingeladen werden
Aktivisten, Autoren, Künstler und Zeitzeugen, die sich
in der Friedens-, Umwelt- und Antikriegsbewegung engagieren.
Nebenbei werden kunsthandwerkliche Artikel aus Palästina angeboten
sowie Literatur aus und über Palästina und Israel.
Da wir - das Institut für Palästinakunde e.V. Bonn parteipolitisch
unabhängig arbeiten, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Einen Beitrag für unsere Arbeit können Sie leisten, indem Sie
Mitglied
des IPK e.V. werden. Alternativ können Sie uns gern eine
Spende zukommen lassen.
(Spendenquittungen senden wir Ihnen am Jahresende zu.)
(ts)
Hinter unseren Aktivitäten finden Sie eine in Klammern gesetzte
Nummer. Bitte geben Sie diese bei Rückfragen an.
Berichte über unsere abgeschlossenen Veranstaltungen finden Sie
hier.
Eine Übersicht über unsere und andere
aktuelle Veranstaltungen finden Sie im
Kalender.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten des IPK können Sie
auch unseren Rundbriefen entnehmen. Eine Übersicht über
bisher erschienene Rundbriefe finden Sie
hier.
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